Der Rhein: 1.233 Kilometer lang, vom Kanton Graubünden in der Schweiz bis in die Nordsee. Eine der verkehrsreichsten Wasserstraßen der Welt und mit dem oberen Mittelrheintal sogar Teil des Weltkulturerbes. Ein Teil dieses Weltkulturerbes, will ich heute unter die Räder nehmen...


Land / Region:
Deutschland / Rheingau

Charakter:
Straße

Länge:
100

Reisezeit:
April - Oktober



Das erste mal sieht man den Rhein von Wiesbaden kommend kurz hinter Eltville. Ist man zunächst noch auf der langweiligen Autobahn 66 unterwegs, geht diese nahtlos in die Bundesstraße 42 Richtung Westen über. Und ab der Bundesstraße 42 beginnt der Teil, der eine Fahrt am Rhein entlang ausmacht. Rechts Weingüter und Weinberge, und links der Rhein. Gar nicht so einfach...Ein Auge auf dem Fluss, ein Auge auf die Reben und ein Auge auf der Straße.... Vor allem Dingen das letzte Auge sollte geöffnet sein, denn gerade bei schönem Wetter ist ganz schön was los im Rheingau. 

Dabei ist Eltville schon einen ersten Stopp wert. Eigentlich schade, dass man motorisiert unterwegs ist. Ist Eltville doch bekannt für die Produktion von Wein und Sekt. Aber auch die kurfürstliche Burg und die Fachwerkhäuser aus dem 16. und 18. Jahrhundert sind einen Besuch wert. 

Immer am Rhein entlang folgt der nächste Halt in Östrich-Winkel. Hier lädt das Wahrzeichen der Stadt, der Östricher Krahn, zur Besichtigung. Der Weinverladekran stammt aus dem 18. Jahrhundert und diente noch bis 1926 zum Be- und Entladen von Schiffen.

Auch Goethe (wer sonst...) weilte in Östrich-Winkel. Das Brentanohaus, in welchem er sich 1814 für einige Zeit als Gast aufgehalten hat, kann heute noch in der Ortsmitte besichtigt werden. 

Weiter geht es nach Rüdesheim.  Eine der bekanntesten Touristen Attraktionen in Deutschland. Was man anhand der Vielzahl von Tagestouristen unweigerlich sehr schnell feststellt. Trotzdem ein hübsch anzusehenden Städtchen, dass zu einem Bummel durch die Drosselgasse mit all seinen Weinlokalen und Geschäften einlädt. Ein Städtchen, dass viele Museen, wie das mittelalterliche Foltermuseum oder für alle, die es nicht so blutig mögen, dass Rheingauer Weinmuseum zu bieten hat.

Einmal im Jahr wird es laut in Rüdesheim. Wenn am Fronleichnamswochende mit der Magic Bike-Rüdesheim, eines der größten europäischen Harley Davidson Treffen statt findet. 

Kurz verlasse ich die Strecke am Rhein entlang für eine kurzen Abstecher zum Niederwald Denkmal. Der kurze Weg dorthin führt durch kleine Orte mit noch kleineren  Gassen und über eine Landstraße, die dringend etwas Pflege vom Straßenbauamt gebrauchen könnte. Aber nachdem man 80 Cent für einen Motorrad Parkplatz bezahlt hat, wird man mit einem grandiosen  Ausblick auf den Rhein belohnt. Die Weinberge auf der hessischen Seite mit dem Niederwald Denkmal und die gegenüberliegende rheinlandpfälzische Seite.

Das imposante Niederwald Denkmal mit seiner Höhe von 38,18 Metern und einem Gewicht von 75 Tonnen wurde 1883 von Kaiser Wilhelm I. eingeweiht. Erbaut zur Erinnerung an den Deutsch/Französischen Krieg von 1870/1871 und der anschließenden Gründung des Deutschen Kaiserreiches. 

Zurück nach Rüdesheim. Weitere 14 Kilometer entlang es Rheines bis nach Lorch liegen vor mir. Fast wie eine Märchen Landschaft kommt es vor, wenn mitten im Flusss der Binger Mäuseturm steht und an den Hängen immer wieder eine Burgruine sichtbar wird.

Das ganze hat etwas unwirkliches und gerade jetzt, wenn dazu auch noch die Sonne scheint, die Menschen auf den Ausflugsbooten winken, erscheint die Szenerie wie ein Heimatfilm aus den fünfziger Jahren. 

In Lorch verlasse ich schweren Herzens den Rhein. Aber ein weiteres Highlight  steht noch auf dem Programm: Eine Runde durch das Wispertal.  32 Kilometer von Lorch bis Bad Schwalbach. Ein echtes Kurvenkarussell, dass durch derart dichten Wald führt, dass man teilweise glaubt in einer grünen Höhle zu fahren. Leider lässt der Asphalt auch hier streckenweise zu wünschen übrig und irgendeine Spaßbremse war sehr großzügig mit 60 km/h Schildern. 

Viel zu schnell erreiche ich Bad Schwalbach. Aber zum Glück liegen Rhein und Wispertal  direkt vor meiner Haustür und bilden eine herrliche Feierabendrunde...

http://motorradwanderer.jimdo.com/

 

 


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