Die georgische Heerstrasse führt Richtung  Norden nach Russland. Jahrhunderte lang war sie die einzige Strasse, die über den Großen Kaukasus führte. Auch heute noch ist sie eine Hauptverkehrsader mit regem Verkehr. Allerdings wird ein ca. 25 km langer Abschnitt erneuert und es herrscht starker Baustellenverkehr. Es ist staubig, die


Land / Region:
Georgien, Türkei / Europa / Kleinasien

Charakter:
Strasse

Länge:
12.000 km

Reisezeit:
Juni - September



... einheimischen Auto-, Bus- und LKW-Fahrer gaben alles um möglichst zügig die Baustelle zu passieren. Die Temperatur betrug nur noch 10°C. Neben der Strasse waren noch einzelne Schneefelder des vergangenen Winters zu sehen. 

Kurz vor Kasbegi beginnt der Asphalt wieder. Dort angekommen gestalte sich die Zimmersuche erstaunlich schwierig. Neben den Taxifahrern, die als Schlepper fungieren, war nicht viel los, obwohl es Samstag war. Ich fand, nach längere Suche, ein Privatzimmer, welches durch die Vermittlung einer Pensionsbetreiberin arrangiert wurde. Das heimischen Wohnzimmer mit seinen 30 Quadratmetern, einschließlich des Pianos, waren mein Reich für diese Nacht.  

Die einzige Attraktion von Kasbegi, wenn man von den Bergen des Großen Kaukasus einmal absieht, ist die Tsminda Sameba Kapelle. Hoch über dem Dorfe ist sie auf einem Berg gelegen und bietet ein beeindruckendes Panorama. Um dort hin zu kommen, gibt es nur zwei Möglichkeiten: entweder per Pedes oder für stolze 50 Lari mit einem Taxi. Ich entschied mich zu Fuß zu gehen, da ich die letzten Tage ja überwiegend auf dem Motorrad gesessen hatte, erschien mir etwas Bewegung durchaus gut zu tun.

Vor einigen Jahren gab es schon mal eine Seilbahn, die zur Kapelle herauf führte, aber nur für kurze Zeit. Sie wurde von den Bewohnern des Dorfes wieder abgerissen, da sie angeblich die heilige Stätte entweiht hätte. Darüber lässt sich streiten, zweifelsfrei steht aber wohl fest, dass das örtliche Taxigewerbe einen empfindlichen Umsatzeinbruch zu verkraften gehabt hätte.

Nach 1 ½ Stunden erreichte ich die kleine Kapelle. Dort herrschte ein reges Treiben. Es waren neben den Touristen einige Gläubige hierher gepilgert, um in der Kapelle zu beten.

Aus dem Brunnen wurde Wasser getrunken, Flaschen wurden gefüllt. Dem wird anscheinend heilende Wirkung zu gesprochen.

Am nächsten Tage bekam ich das opulenteste Frühstück der ganzen Reise serviert. Die Großmutter meiner Gastgeberin bereitete mir dies zu. Es gab sogar frische Pfannkuchen!

Um 6.00 Uhr in der Früh machte ich mich auf den Weg zur Grenze. Ich war erwartungsgemäß der einzige. Zwischen Georgien und der Türkei gibt es eine Stunde Zeitunterschied und so war es gerade halb sechs Uhr, als ich an das Kontrollhäuschen auf türkischer Seite klopfte. Schwer genervt schreckte der türkische Beamte aus seinem Halbschlaf. Rache ist süß! Ich musste an die Röntgenaktion bei der Einreise in die Türkei denken.

Nochmals ging es über einen Pass, der mit 2550 Metern der höchste der Reise sein sollte.  Die Temperatur sank auf knappe 10°C ab und ich musste mich warm anziehen. 13 Stunden später erreichte ich Sivas. Die Strecke bis nach Göreme an einem Tag zu schaffen entpuppte sich als etwas zu optimistisch. Die Türkei ist schon ein sehr großes Land. Über lange Strecken hinweg ist das Fahren langweilig. Die Überlandstrassen sind von guter Beschaffenheit, vierspurig aber führen oftmals über lange Strecken nur monoton geradeaus. 

Am nächsten Tag hatte mich der moderne Massentourismus in Göreme wieder. Morgens ab 5.00 Uhr stiegen jeden Tag mehr als 30 Heißluftballone in den morgendlichen Himmel. Fastfood, Teppichhändler, Touranbieter, alles was der gemeine Tourist erwartet oder benötig war hier zu finden. 

Die bizarren Landschaften waren klasse. Ich durchwanderte am frühen Morgen einige Täler noch bevor die Ströme der anderen Touristen die friedliche Ruhe  vertrieben hätten.

Es wurde heißer, je weiter ich Richtung Izmir fuhr. Der Bordcomputer zeigte schließlich als Highscore 40,5°C im Display an. Jede rote Ampel wurde so zur Folter. Es kamen unweigerlich Assoziationen zu einer Sauna auf. Allerdings haben die Türken an jeder Ampelanlage eine Sekundenanzeige, die die Dauer der Ampelphase anzeigt. Nichtsdestotrotz, wünschte ich mir vor jeder Ampel, sie möge nicht auf Rot springen. 

Bei Chanakale setzte ich über auf die Dardanellen und erreichte nach einem weiterem, langen Tag Griechenland. 

In der Türkei kostete der Liter Superbenzin ungefähr 2,05€. Da erschienen mir die 1,80€ in Griechenland schon fast als Schnäppchen.

In den nächsten Tagen fuhr ich Richtung Mittelmeer. Langsam fuhr ich heimwärts durch Mazedonien, Albanien, Montenegro, Kroatien, Slowenien und Italien bis ich über den Großglockner von Österreich nach Deutschland zurück rollte.

Fazit

11.963 km - 21 Grenzübertritte - 43 Tankstopps - 3 Mal umgefallen -  1 verlorenes Schutzblech – 4,3 Liter/100km

Mehr Bilder und Filme gibt es hier:

https://www.youtube.com/channel/UC9TK2BONPUeviY8FgXetUyA/videos?live_view=500&flow=list&view=0&sort=dd

www.frockland.jimdo.com


Trackviewer und Höhendiagramm werden Ihnen präsentiert von www.GpsWandern.de.

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