- Grandiose Landschaften - Phantastische Ausblicke - Eindrucksvolle Passstraßen - Die Nord - Vogesen. Tag 2 unserer 4-Tagestour in den Vogesen. Einen Bericht findest du auch im WestwardBlog


Land / Region:
Frankreich / Vogesen, Elsass

Charakter:
Straße

Länge:
260

Reisezeit:
Juni



Um 09:00 Uhr geht es heute in die Nord-Vogesen – das heißt, um 7 aufstehen und um 8 Uhr zum Frühstück.

Das sieht doch alles super aus. Der Frühstücksraum in der "Auberge Obersolberg" erinnert mich sofort an frühere Aufenthalte „in den Bergen“. Sehr gemütlich, mit tollem Ausblick auf die Berge rund um Munster, das tief unter uns liegt. 

Am Frühstücksbuffet gibt es alles, was das Herz begehrt – nur der heiß begehrte Kaffee, der die hier und da noch schlummernden Geister wecken soll, muss erst noch durch die dampfende und zischende Maschine laufen – zu groß ist die momentane Nachfrage. 

Gut geschlafen haben wir alle – auch Christine. Sie hat im Schlaf noch mal alle Kurven und Kehren des Vortags durchfahren – und das waren ja nicht gerade wenige. Kurz kommt bei ihr der Gedanke auf, ob sie nicht lieber bei Günter als Sozia mitfahren sollte – doch zum Glück entscheidet sie sich, selbst mit ihrer roten BMW zu fahren. Die absolut richtige Entscheidung, wie sich im Laufe des Tages herausstellen wird – alles klappt bestens und so langsam stellt sich die „Kurvenroutine“ bei uns allen ein. 

Um 9 holen wir unsere Maschinen aus den Garagen und von den Stellplätzen und sitzen auf. Wir sprechen unseren heutigen Tour- Plan noch einmal kurz mit Gunter durch, denn in Riquewihr wollen wir uns noch einmal treffen um den Ort gemeinsam zu erkunden. Dann sehen wir uns erst wieder gegen 18:00 Uhr, hier an der Auberge. Gunter bringt uns dann wieder ein paar Fläschchen regionales Bier mit, das wir direkt aus dem Kofferraum genießen. 

Wir steuern unsere Bikes zur Abfahrt ins Tal. In die Nord- Vogesen soll es heute also gehen – auf die Elsässer Weinstraße mit den tollen Orten Kaysersberg, Riquewihr und Ribeauvillé, zur Haut-Koenigsbourg, zum Col de la Schlucht, über die Route des Crêtes bis Le Markstein und dann wieder zurück zum Obersolberg – Volles Programm ;-) 

Toll ist ja schon wieder die Abfahrt nach Eschbach-Au-Val und Munster. Unten angekommen ist man schon so richtig eingefahren und heiß auf mehr. 

In Munster schweift der Blick zum Himmel – immer wieder sehen wir Störche über der Stadt kreisen. Die sind hier keine Seltenheit. Wenn man genauer hinschaut, findet man eine ganze Menge Storchennester auf den Häusern. Manche Dächer sind gleich mit mehreren dieser tollen, großen Gebilde ausgestattet. Munster hat schon ein tolles, besonderes Flair. 

Auf der Route de la Schlucht verlassen wir das kleine Städtchen, fahren in Stosswihr an unserer Tankstelle von Gestern vorbei und schrauben und kurven uns immer höher. 

Wir verlassen die Route de la Schlucht und folgen der Route du Wettstein. 

Später biegen wir zum „Memorial du Linge" ab. Mahnmalen des Ersten Weltkriegs werden wir  in den Vogesen noch öfter begegnen. 

Bald darauf sind wir auf der "Elsässer Weinstraße". Toll ist es, hier durch die Weinbergen zu fahren. 

In Ammerschwihr verlassen wir die Umgehungsstraße und tuckern im Gänsemarsch durch den netten ruhigen Ort. So was macht immer richtigen Spaß. 

An Kaysersberg vorbei geht es rechts ab in den Wald. Es folgen Fréland und Aubure und dann geht es einfach nur noch durch den Wald. Kilometerlang sind wir hier auf kleinsten, kurvigen Wegen unterwegs bis zu unserer nächsten Rast im Wald. Außer uns ist hier keine Menschenseele unterwegs. Die Wege sind oft nur einen Meter breit, bemoost und teils aus bröckeligem Asphalt – Ein tolles Gefühl hier zu biken. 

Auch die schönste Route Forestière geht einmal zu Ende – wir erreichen "Riquewihr". Die Parkplätze sind, natürlich auch am Freitag, alle voll. Riquewihr gehört ja nicht umsonst zu den Touristenmagneten an der Elsässer Weinstraße. Aber ich war ja schon mal hier und weiß, wo wir unsere Maschinen abstellen können.

Gunter hat natürlich auch hierher gefunden und schließt sich uns an.

Da Rainer sich freiwillig meldet, auf unsere Bikes mit allem Equipment aufzupassen, sind wir schon bald, durch den Torbogen hindurch, auf der gepflasterten Dorfstraße unterwegs.Die geht es dann einmal rauf und einmal wieder runter.

Und natürlich auch nach links zum blauen Haus. Ich rufe ganz schnell mal zu Hause an: „Hey, weißt du noch als wir hier vor dem blauen Haus standen – da sind wir jetzt. Und gleich gehen wir noch zum….“ Ist immer toll, wenn wir sowas schon mal vorher gemeinsam gesehen haben, das verbindet :-)

Schön ist es hier, so romantisch die Häuser und die Gastronomie in den Höfen. Alle Sprachen hört man hier, Menschen aus aller Herren Länder. Aber zu voll ist es Ende Juni hier nicht, das geht noch.

Ein kleiner Markt ist auch geöffnet, da gibt es alle Köstlichkeiten der Region. Die Frauen schauen hier und da – und die Männer warten da und dort – so wie immer ;-)

Aber vom leckeren Käse wollen und dürfen dann auch die Männer später was abhaben. 

Weiter geht es über die Weinstraße, unser nächstes Ziel ist die "Hochkönigsburg". Weit vor uns erhebt sich der Berg auf dem mächtig die Hochkönigsburg thront, eines der touristischen „Must-haves“ der Franzosen.

Toll windet sich die Straße den Berg hinauf, unterwegs die schönsten romantischen Orte durchquerend. Die Straße führt bis ganz nach oben und umrundet einmal komplett die Burg. Die Parkplätze liegen links und rechts der Straße.

Mit den Bikes kann man hoch bis zum Zugang zur Burg fahren. Dort gibt es ein paar wenige Extraparkplätze für Bikes, die sind aber schnell belegt. Etwas früher, genau gegenüber vom Kiosk, würde ich die Maschinen beim nächsten Mal abstellen um dann den phantastischen Ausblick ins Rheintal zu genießen.

Die Existenz der von den Hohenstaufen erbauten Burg ist, seit dem Jahre 1147, urkundlich bekannt. Die, damals Staufenberg genannte Burg, bietet aus fast 800 Metern Höhe einen perfekten Blick über die Rheinebene, mit den Hauptverkehrswegen der Region.

Gebaut auf einen Felsvorsprung, ist die Burg ein idealer Beobachtungspunkt und gleichzeitig ein strategischer Rückzugsposten. Erst im Jahre 1192 ist von der Haut-Koenigsbourg (königlicher Burg) die Rede.

Toll ist es auch, die sehr gut restaurierte Burg zu besichtigen – nur für uns drängt die Zeit – zu vieles gibt es noch auf unserer Tour zu sehen. 

Nun geht es wieder hinunter zur Weinstraße, wobei wir auch durch Tannenkirch fahren, wo ich schon einmal für einige Tage war. Schön, wieder mal hier zu sein. 

Kurvig geht es wieder hinunter, jetzt nach "Ribeauvillé", einem weiteren romantischen Städtchen im Elsass.  Einen günstig gelegenen Parkplatz kenne ich auch noch vom letzten Mal und tatsächlich ist für unsere Bikes auch noch ein Plätzchen übrig. Die paar Meter bis zum Marktplatz schaffen wir dann auch noch locker zu Fuß. Dann sitzen wir auch schon wieder gemütlich in Korbstühlen vor dem nächsten Restaurant.

Mittagessen ist leider schon vorbei. Haben wir schon öfters erlebt – da sind die Franzosen anscheinend Kompromisslos ;-) Aber Kaffee und Kuchen gibt’s natürlich für uns ;-) 

Man mag es kaum glauben: Durch die Fußgängerzone von Ribeauvillé kann man tatsächlich mit dem Motorrad fahren. Das hatte ich bereits mit Street View abgeklärt :) Wieder einmal geht es wie „Schwan kleb an“ hintereinander durch eine beruhigte Zone – die überraschten Blicke der Touristen lasten schwer auf uns ;-) 

Super, super schöne Strecken bis Sainte-Marie-aux-Mines. Hier nutze ich die wieder einmal entspannende Pause, um TomTom ein wenig zu korrigieren. Trotz aller Sorgfalt habe ich einen Wegpunkt nicht optimal gesetzt. Der Fehler ist aber schnell behoben – und er blieb der Einzige von 4x48 Wegpunkten, der auf der kompletten Tour nicht einwandfrei funktionierte. 

Dann geht es endlich auf die "Route des Crêtes".

Die „Route des Crêtes“ zählt zu den schönsten Pass- und Motorradstraßen der Welt. Tolle Urlaubsbilder, gleich Postkartenmotiven, sind hier garantiert. Grandiose Ausblicke und überwältigende Eindrücke „lauern“ hinter jeder Kurve. Und davon gibt es auf der 75km langen Panoramastraße zwischen dem Col du Bonhomme und Cernay unendlich viele.

Was auffällt ist, dass die Passstraße, wie sonst üblich, keine Orte miteinander verbindet. Im ersten Weltkrieg wurde sie von französischen Truppen als Versorgungsstraße in den Fels geschlagen. Dabei verläuft sie, von Nord nach Süd, in einer Höhenlage von fast durchweg 1200 Metern mit schönen, aussichtsfreien Gipfeln. 

Wir haben den "Col de la Schlucht" erreicht.

Der Pass ist eine wichtige Wegkreuzung für die Vogesen und ein Muss für jeden Biker, der in diese Region kommt. Natürlich gibt es hier einen Bikertreff und auf dem großen Parkplatz davor drängt sich jederzeit Bike an Bike.

Auch wir schießen unser „Wir-waren-hier-Foto“, dann geht es aber gleich wieder auf die Route des Crêtes. Die Passstraße ist phantastisch zu fahren. Die Kurven sind lang gezogen, der Asphalt ist in sehr gutem Zustand und Blechlinge können praktisch zu jeder Zeit überholt werden.

Die Umgebung ist sehr beeindruckend, immer wieder gibt es rechts und links, nah und fern und am Himmel etwas tolles zu sehen. Ende Juni ist es hier überhaupt nicht voll – ich war im Juli/August schon einmal mit Rainer hier, da war es einfach kaum zu ertragen. Alles war total überfüllt und das schlimmste waren die Raser-Gruppen, die zu jeder Zeit rücksichtslos über die überfüllten Straßen bretterten.

Hab ich das so programmiert? Muss wohl! Mitten im schönsten Kurvenwedeln sagt mir mein TomTom „In 200 Metern rechts abbiegen“. Na gut, dann hab ich das schon so geplant. 

Es geht hinunter nach Wildstein – und zwar ziemlich heftig, denn die Straße ist frisch mit einer dicken Packung Rollsplitt ausgelegt. Das zerrt bei dem Gefälle so richtig an den Nerven. Erleichterung, als wir die Passage endlich hinter uns haben. 

Am Lac de Kruth-Wildstein biegen wir auf dieD27 ab, die uns auf tollen Wegen bis nach Le Markstein trägt.

Eigentlich ist das hier ein Skigebiet, wie man leicht an den umliegenden Hütten erkennen kann. Auch die Tour de France ist hier schon des öfteren vorbei gekommen.

Da wieder einmal eine kleine Pause angesagt ist, suchen wir uns einen Platz in einer der Hütten. Coole Leute sind das hier. Lustig, fröhlich und aufgeschlossen – schön hier zu sitzen und den Spätnachmittag zu genießen. 

Die letzte Etappe führt uns über die D27/10 wieder zurück nach Munster. Unsere Tanke wird gerade von einer größeren Bikergruppe belagert – dann tanken wir eben morgen früh. 

Pünktlich um 18:00 Uhr sind wir wieder auf dem Berg, trinken mit Gunter ein Fläschchen Bier aus seinem Kofferraum und essen ein tolles 3-Gang-Menü in der Auberge.

Heute Abend sitzt neben uns am Tisch eine französische Gruppe beim Familientreffen. Die haben mächtig Spaß beim Essen, huldigen dem Koch mit stehenden Ovationen und sind mächtig gut drauf :-)

Draußen endet der Tag mit Musik  & Tanz und Deutsch-Französischer Verständigung – Ein toller Tour- Tag…..

Einen Bericht hierzu findest du auch im: WestwardBlog


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