- Grandiose Landschaften - Phantastische Ausblicke - Eindrucksvolle Passstraßen - Die Süd - Vogesen. Tag 3 unserer 4-Tagestour in den Vogesen. Einen Bericht findest du auch im WestwardBlog


Land / Region:
Frankreich / Vogesen, Elsass

Charakter:
Straße

Länge:
220

Reisezeit:
Juni



Der Frühstücksraum ist längst erwacht, und gute Stimmung breitet sich rundherum aus.
Wir: „Bonjour“ - Sie: „Guten Morgen“ - Die deutsch-französische-Verständigung klappt wunderbar ;-)
 
Während die französische Familie heute weiterreist, geht es für uns in die Süd- Vogesen.
 
Unsere Ziele sind die Moselquelle, der Ballon de Alsace, die Gedenkstätte „Vieil Armand“ am Hartmannsweilerkopf und der „Grand Ballon“ – Dann mal nichts wie los.
 
"Sexy" auf dem Motorrad - Französische Bikerinnen schaffen das natürlich spielend.
Erst im letzten Moment vor dem Start werden die schwarzen High Heels gegen die flachen Bikerstiefel getauscht – Voilà.
 
Für uns geht’s los – „Au revoir“ und „Bonne Route“ klingt es noch fröhlich hinter uns her, dann sind wir auch schon, den Berg hinunter, verschwunden.
 
Nachdem wir in Stosswihr die Tanks gefüllt haben, gibt’s anschließend noch eine kleine Ehrenrunde durch den Ort, bis es nicht mehr weiter geht. Anscheinend war TT oder ich noch nicht so ganz wach. Dafür ist es aber die Truppe hinter mir. Grinsend wenden sie ihre Maschinen, als ich ihnen wieder entgegenkomme ;-)
 
Beständig windet sich die Route de la Schlucht durch dichte Wälder hinauf bis zum Gipfel. Dabei eröffnen sich immer wieder schöne Ausblicke auf die umliegenden Berge und Täler.
 
Was für ein schönes Motorradland doch die Vogesen sind.
 
Heute bleiben wir nicht oben auf der Route de la Crêtes, sondern fahren über die D417/34D ins Ski- Resort La Bresse- Hohneck. Hier ist alles auf Wintersport ausgerichtet, große Hotelanlagen und Lifte bestimmen das Bild. Während wir langsam an der „La Moselotte“ vorbei durch das weite Tal rollen, schweifen unsere Blicke immer wieder zwischen den Bergen hin und her – zu den Bergwiesen, den Bauernhöfen und den hochgelegenen Almen.
 
Schade, aber nun müssen wir das tolle, freundliche Tal verlassen. Nach links biegen wir auf die Route de Bramont ab und steigen an der Bergseite zum Col du Bramont (956m) hinauf.
Kurz darauf biegen wir auf eine der tollsten „Route Forestiere“ der gesamten Tour ein. Teilweise als „Singlletrack- Route“ führt sie uns durch einsame Wälder entlang steiler Abhänge und Steigungen bis hin nach Krut. Dort geht es dann steil hinunter ins Tal, auf die Grand Rue.
 
Bis zur Moselquelle schaffen wir es nicht mehr ohne Pause. Deshalb biegen wir von der Roue du Ventron auf einen kleinen Waldweg ab und rasten in freier Natur am kleinen Bach Ruisseau Saint Nicolas. Die Suche hat sich wieder einmal gelohnt. Ein wenig abseits findet man immer wieder schöne Plätze um neue Kraft für den weiteren Weg zu sammeln.
Immer einsamer werden die Wälder und nachdem wir uns über kleinste Wege bis nach La Hute „durchgeschlagen“ haben, geht es nun beständig abwärts, bis wir auf die „Route des Sources“ stoßen. Es hätte uns aber auch nicht gewundert, wenn wir auf einem der einsamen Höfe gelandet wären.
 
Lange geplant und weit gefahren – Nun stehen wir an der mit Granitplatten eingefasste Quelle der Mosel. Hier, am Col de Bussang auf 735 Meter Höhe, beginnt sie ihre 544 Kilometer lange Reise, bis sie bei Koblenz, in unserem schönen Rheinland,  in den Rhein mündet. Noch ein kurzes Stück folgen wir dem kleinen Rinnsal, das sich bis Saint-Maurice-sur-Moselle schon zu einem kleinen Bach angesammelt hat.
Mit Schwung beginnen wir unseren Aufstieg auf den „Ballon d‘Alsace“ (1171m). Der Weg hinauf ist gut ausgebaut und unspektakulär, dafür belohnt das Hochplateau mit weiten Aussichten über die Vogesen und das Rheintal. Da der Ballon d‘ Alsace auch bei der Tour eine große Rolle spielt, halten auch wir oben an, um uns von den Strapazen des Aufstiegs zu erholen ;-)
 
Später geht es in großen Schwüngen weiter über das beeindruckende Hochplateau.
 
Als wir dann auf die „Route du Ballon d’Alsace" nach Sewen und Oberbruck abbiegen, ahnen wir noch nicht, dass uns gleich die tollste Kurvenpassage unserer Vogesentour erwartet.
Die Strecke hinunter zum Lac Sewen macht „Kurvenkrank“!!!
Da muss ich unbedingt noch mal hin. Da fahre ich dann noch mal runter bis Sewen und gleich wieder hoch – ganz bestimmt :-)
 
Über Masevaux und Than erreichen wir bei Cernay die Route du Ballon und sind einige Zeit später an der Gedenkstätte „Vieil Armand“ am "Hartmannsweilerkopf".
Hart umkämpft war das Gebiet im Ersten Weltkrieg, viele Schauplätze zeugen vom Leid tausender Soldaten. “Vieil Armand“ gedenkt dieser Menschen mit dem großen Soldatenfriedhof „Silberloch“.
Beeindruckend liegt die Gedenkstätte vor uns zwischen den Hügeln - flach und geduckt wie ein Bunker.
Rechts und links führen Stufen am Eingang vorbei zum Plateau hinauf und man sieht, wie zwischen den Hügeln ein Meer von Kreuzen auftauchen. Je mehr man sich dem Rand des Plateaus nähert, umso stärker wird dieser Eindruck - bis man am Rande der Platte steht und ergriffen und beeindruckt in die Weite schaut……
Mitten auf dem großen Plateau befindet sich ein steinerner Tisch. An dieser Stelle stehen, nur einige Wochen später, unser "Bundespräsident Joachim Gauck" und der französische Präsident Francois Hollande in gemeinsamen Gedenken an den Ausbruch des 1. Weltkrieges vor 100 Jahren.
Für unsere Bikes war am Straßenrand, gegenüber des Zugangs, noch genügend Platz und Rainer passt wieder einmal auf unsere Sachen auf. Danke auch dafür nochmal Rainer!
 

Nun wollen wir hoch hinaus – vor uns erblicken wir schon, in weiter Ferne, den „Grand Ballon“. Mit 1424 Metern Höhe ist er der höchste Berg der Vogesen. Toll ist es, ihn von dieser Seite her anzufahren. Im strahlenden Sonnenlicht liegt er vor uns, eindrucksvoll mit seiner Radarkuppel für die zivile Luftfahrt. 

Zum ersten Mal auf unserer Tour wird es nun ein wenig voller auf der Piste. Viele Radsportler, in ihren bunten Trikots, sind unterwegs um den Gipfel des Grand Ballon zu erklimmen. In einigen Tagen wird hier der gewaltige Tross der Tour de France 2014 über den Gipfel rollen.

Auch mehr Motorbikes sind jetzt unterwegs, die die Strecke als ihre private Rennpiste betrachten. Ist für uns nicht weiter schlimm, denn die Route des Crêtes ist ja breit genug für mehrere Biker. Wer hier schon alles gesehen hat, den beeindruckt ja vielleicht nur noch die Geschwindigkeit. Für uns ist jedenfalls alles so beeindruckend, dass wir gar nicht wissen wo wir zuerst hinsehen sollen. 

Da, wo oben alle Bikes stehen, stellen wir unsere Bikes ab. Alles wild durcheinander, auf dem großen steinigen Platz - cool. 

Rechts lockt ein Café mit sonnigen Plätzen zum Verweilen ein und links führt ein 15 minütiger Fußmarsch bis zum Gipfel hinauf. Cowboys und Biker entfernen sich ja nicht gerne von ihren Reit-und Fahr-Gefährten :-)

Da ist noch der Vorschlag aus meiner Tourbeschreibung, den Gipfel zu Fuß zu ersteigen, wohl eher als Drohung verstanden worden. :-) Nööö, einige möchten vielleicht - oder eventuell - oder doch lieber ins Café. Dort kann man übrigens bequem bis zum Gipfel schauen.

Aber Birgit lässt nicht locker, denn sie weiß, dass ich schon gerne einmal dort oben stehen würde ;-)
Also kraxeln Birgit, Christine, Ute und Günter gemeinsam mit mir den steinigen Weg zum Gipfel hinauf. Solange belegen die Anderen schon mal die Plätze im Restaurant und unterhalten sich mit Rennradfahrern aus Belgien und den Niederlanden - also fast aus unserer Heimat.

Die kleine Mühe lohnt auf jeden Fall! Der Ausblick ist fantastisch, das Denkmal für die „Deables bleus“, ein Gebirgsjägerbataillon aus dem Ersten Weltkrieg, ist sehenswert und die Radarstation ist auch klasse, mal aus der Nähe zu sehen.
Und dann gibt es dort noch so kleine Steinhaufen, von Trollen - oder Touristen aufgestellt. Und rundum der tolle Blick über die Vogesen.
Danke an meine Begleitung – toll war's auf dem Grand Ballon ;-)

Um einige schöne Eindrücke reicher verlassen wir den „Grand Ballon“ über die Route des Crêtes und wie gestern passieren wir Le Markstein und folgen der Passstraße bis zum Col de la Schlucht.

„Berauschend“ und „Hochstimmung“ beschreiben am ehesten die Gefühle, die man auf dem fast unendlich scheinenden Ritt über die „Traumstraße“ empfindet - Adrenalin bis in die Haarspitzen :-))

Über die Route de la Schlucht geht es wieder hinunter nach Munster und hoch auf den Obersolberg.
Dort erwartet uns Gunter mit einem Bierchen aus seinem Kofferraum – daaanke dafür ;-) – wieder ein tolles 3-Gang-Menue und das WM-Spiel unserer Mannschaft gegen Ghana.....

Einen Bericht hierzu findest du auch im: WestwardBlog


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