Nur wenige Kilometer von unserer Unterkunft entfernt, liegt die

Punkva-Höhle

Die Höhle ist ein Teil des größten Höhlensystems in Tschechien, mit den geräumigen Domen und Tropfsteinen wurde 1909 von K. Absolon entdeckt. Attraktion der Besichtigung ist eine Bootsfahrt auf dem unterirdischen Fluss Punkva, der auch


Land / Region:
Tschechien / Mähren

Charakter:
Tief hinab und hoch hinaus. Ein Kontrastprogramm der besonderen Art gespickt mit vielen Kurven und Einsamkeit

Länge:
235 km

Reisezeit:
April - Oktober



... durch die Schlucht Macocha fließt. Dazu gehört auch eine Besichtigung des Masaryk-Doms, der zu den schönsten Höhlenräumen im Mährischen Karst zählt.

Unsere vorreservierte Besichtigungstour beginnt um 10.00 Uhr, wir sollten jedoch schon um 9.00 Uhr (!) an der Information unsere Karten abholen, da diese ansonsten verfallen. Zum Eingang können wir gemütlich mit einer kleinen Bahn auf der einspurigen Straße fahren, die Wartezeit vertreiben wir uns mit kleinen Späßen, Roy schmuggelt sich gar zwischen eine japanische Gesellschaft, die sich zum Gruppenfoto zusammengefunden hat. Pünktlich zum Einstieg beginnt es auch zu regnen.

Nach der etwa 1-stündigen beeindruckenden Höhlentour, die wir zu Fuß und in Booten bewältigen, schwingen wir uns eilig in die Sättel, denn es warten wieder viele interessante Kilometer auf unserer Route in den Norden nach Adrspach auf uns. Bei leichtem Regen hoffen wir auf Besserung, die zunächst noch auf sich warten lässt. Wir folgen zunächst der Straße, die wir am Morgen links zu den Höhlen abbiegend verlassen haben, weiter gen Osten und biegen in Vilemovice auf die „373“ in Richtung Norden ab. Wir fahren auf sanften Kurven mitten durch den märischen Karst und merken schon jetzt - heute wird es kurviger, wenn auch noch ein wenig verhalten. Kurz hinter Ludikov stoßen wir auf die „150“, welche wir nun in Richtung Nordwest folgen.

Kurzfristig ändere ich dann auch noch an einem Abzweig – links, über Boskovice nach Lanskroun oder rechts über Konice nach Bouzov - die Route, welche uns nun doch über Lanskroun führen wird, anstatt über Bouzov und deren beeindruckende Burg. Die dunklen Wolken im Nordosten lassen nur erahnen, was uns auf der etwas östlicheren Route erwarten würde: mindestens ein Vollwaschgang vom Feinsten.

Bald erreichen wir Boskovice, wo wir nun der „374“ nach Norden folgen. In weiten Bögen schlängeln wir uns durch die leicht hügelige Landschaft. Immer wieder schweift der Blick nach rechts oder links weit über das Land, wir passieren zahlreiche kleine Dörfer. Schließlich erreichen wir Moravska Trebova, das wir in Richtung Landskroun auf der „368“ wieder in nördliche Richtung verlassen. Die sich uns bietenden Ausblicke und Panoramen entschädigen uns für die nicht ganz so kurvige Straße, die sich mit ihren langgestreckten Kurven recht flott angehen lässt.

Hinter Trebarov schlängelt sich das Band erneut in weiten Kurven an einem Bach entlang und macht hinter Tatenice mit einigen Kurvenkombinationen, garniert mit tollen Ausblicken, richtig Laune. Schließlich gibt es den ersten Stopp zum Verschnaufen nach 1 ½ Stunden zügiger Fahrt in der Stadt am Fuße des Adlergebirges.

Lanškroun (102 km)

Am Marktplatz lässt sich im Anblick der Bürgerhäuser gut bummeln, Geld zu tanken und der eine oder andere Kaffee wird auch nicht verkehrt sein, worüber sich besonders eine Bäckerei, in der zahlreiche Leckereien zu verlocken wissen, erfreut, die wir kurzerhand „überfallen“. Wie so oft in Tschechien, gibt es auch hier deutsch sprechendes Personal, welches uns sehr freundlich bedient, sowie einen kurzen Plausch über wohin und warum.

Die Route führt uns nun langsam in die Höhen des Adlergebirges und damit steigt auch der Fun-Faktor. Zügig und flott geht es durch langgezogene Kurven weiter nach Jablonne, wo wir uns die „311“ direkt in und dann durch das Adlergebirge führen wird. Zügig erreichen wir Mladkov und kaum sind wir aus dem kleinen Örtchen wieder draußen geht es auch schon los:

gefühlte Straßenbreite 30 cm und eine Kurvenkombination nach der anderen: richtig geil! Und das beste: nix los! Wir reisen in die pure Einsamkeit und wie bestellt reißt nun auch noch der Himmel auf und zeigt sich von seiner strahlendsten Seite. Wir landen schließlich in einem Hochtal, wo sich die Straße entlang der Grenze zu Polen - man könnte glatt einen Stein rüberwerfen - auf einer Höhe von 900 bis 1100 m entlang schlängelt. Die Straße führt uns jedoch zunächst durch ein wildes Felsental an der Grenze mit Polen. Dort gibt es u.a. einige alte Brücken im Zemská brána zu bewundern. Der zugehörige Fluss Divoká Orlice fließt in Tschechien durch ein Naturreservat. Im Tal führt die Straße insgesamt über drei Brücke, die tschechische und italienische Steinmetze in den Jahren 1900 - 1903 gebaut haben. An der Brücke befindet sich die sogenannten Ledničkafelsen – Felsengebilde über die man sich in der Region so manche Sage zu erzählen weiß. Hier oben ist das totale Nichts, trotzdem findet sich später in dem Hochtal ein Lokal für eine eigentlich kleine Rast, erneut zeigt sich das Wetter von seiner wechselhaften Seite.

Adlergebirge

Das Adlergebirge (tschechisch Orlické Hory) ist ein langgestreckter Höhenzug von über 1.000 Meter Höhe in Tschechien, dessen höchste Erhebung die Deschneyer Großkoppe (Velká Deštná) mit 1.115 m ist. Das 50 Kilometer lange und zwischen drei und acht Kilometer breite Gebirge ist ein Teil der Sudeten und bildet die Grenze zwischen Tschechien und Polen.

Irgendwo nutze ich dann auf dem Weg nach Borova eine kleine Abkürzung, die für Fahrzeuge >1,5 to gesperrt ist. Kein Grund zur Panik, der Belag war zwar auf einem kleinen, steilen und ca. 400 m langen Teilstück abenteuerlich und für geübte Fahrer kein Problem, erspart das einen Umweg von ca. 10 km über die „normale“ Route. Doch wie so oft auf unserer Reise erwartet uns auch hier neuer Belag.

Das Örtchen Borova liegt auf einer Hochebene, die darüber führende Straße bietet uns bei halbwegs gutem Wetter tolle Ausblicke zum Riesengebirge. Kurvig führt sie an Hängen entlang stetig hinab nach Nachod. Und da müssen wir nun leider durch, legen noch einen Tankstopp ein, aber die Straßendörfer ziehen sich nun endlos. Vielleicht nicht schlecht - nach den vielen Eindrücken auch mal verschnaufen zu können. Erst mit dem Ende des Dorfes Horonov haben wir - nach einer gefühlten Durchquerung einer Großstadt - wieder freie Fahrt.

Leider wird die nun länger als geplant.

Erste Überraschung: eine Umleitung, die es in sich hat.

Zweite Überraschung: Regen! Vom Feinsten.

Dritte Überraschung: Hartmut hat Probleme mit der Sicht, die Gruppe verliert sich, findet sich aber glücklicherweise rasch wieder.

Vierte Überraschung: Norbert wird in einer Kurve von der Sonne und dem nassen Asphalt massiv geblendet, übersieht den auf der Straße verteilten Splitt und stürzt. Der linke Koffer ist defekt, der Lenker verbogen aber zum Glück bleibt er unverletzt. Vorne bekommen wir davon allerdings nichts mit, erst als der Rest verspätet an der Unterkunft ankommt, erfahren wir von dem Unfall.

So können wir die Fahrt durch das Braunauer Land (Broumov) mit seinen lieblichen Tälern gar nicht so richtig genießen.

Dafür weiß der Luxus des besten Hotels auf unserer Reise zu entschädigen und der Abend wird allen Unbilden zum Trotz gemütlich, lecker und bierseelig.


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