Freitag im Juni 2018 – Heute liegt unser Ziel, entgegen der der letzten Tage, im Norden der Route des Grandes Alpes, an der Grenze zwischen den Departement de la Savoie und Hautes Alpes. Uns erwarten unvergessliche Erlebnisse und überwältigende Panoramen am Col du Galibier & Col d Izoard.

Schon nach kurzer Zeit erreichen wir die


Land / Region:
Frankreich / Savoie / Hautes-Alpes

Charakter:
Passstraßen

Länge:
290

Reisezeit:
Juni - August



... ersten Ausläuft des Lac de Serre Poncon, der uns durch sein türkisfarbenes Wasser begeistert.

Wir folgen der Südseite des Sees, immer ganz nah am Ufer. Wir fahren auf kleinen Wegen, die mit Plaketten für Radrennfahrer ausgezeichnet sind - dann sind sie natürlich auch bestens für uns geeignet. Mehrmals geht es durch kleinste Ansiedlungen, auch über so manchen Bauernhof. Deren Hühner machen sich laut protestierend aus dem Staub, als gelte es ihr Leben.

Weiterhin meiden wir die schnelle, gut ausgebaute D94. Stattdessen schlagen wir uns über kleine Nebenstraßen immer weiter nach Norden in Richtung Briancon durch.

Langsam wird es auch schon knapp mit unseren Benzinvorräten, das letzte mal waren wir gestern, in Menton, an einer Zapfsäule. Die letzten zwei Tankstellen waren Automaten, aber im Stadtbereich von Briancon finden wir eine große Station für unsere Bikes.

 „Briancon“, die alte Festungsstadt, begeistert mit ihrer Lebhaftigkeit und ihrem eindrucksvollem Anblick. Einen Bummel durch die  höchstgelegene Stadt Europas ist natürlich eingeplant, aber irgendwie schaffe ich es bei diesem starken Verkehr nicht, den richtigen Einstieg in die Altstadt zu finden.

Auf der Suche nach einer Parkmöglichkeit für unsere Bikes landen wir schließlich auf dem Platz unterhalb der Festung. Ein Vorstoß, die Innenstadt von dort aus zu "erobern", scheitert kläglich.

Nachdem wir unsere Rösser wieder bestiegen haben und durch den Torbogen einfach mal hinauf zur Zitadelle fahren, wird es spannend. Etwas abenteuerlich fahren wir die Festung hinauf - schauen uns ein wenig um - wenden mit großem Geschick auf engstem Raum und verlassen die beachtliche Festungsanlage ohne Verluste - eine wahrhaft reife Leistung.

Über die D1091 geht es aus Briancon hinaus in Richtung Col de Galibier. Es geht durch Orte, deren "nichtschöne" Gästehäuser wohl nur für die Wintersaison erbaut wurden - jetzt sind sie verlassen und leer. Erst hinter Le Monetiêr-les-Bains können wir unsere Blicke wieder frei schweifen lassen  und mit unseren Bikes geradewegs in die tolle weite Landschaft davonfliegen.

In weiten, langen Kurven geht es die gut ausgebaute Straße zum „Col du Lautaret“ hinauf. 2057m, 10% / **** / SG1-2. Zum Glück dürfen wir heute noch mit 90 km/h unterwegs sein - einen Monat später müssen dann, wohl oder übel, 80 km/h reichen.

Am Col du Lautaret lässt es sich vorzüglich Rasten. Inmitten der hohen Bergspitzen sitzen wir vor einer der Hotellerien, trinken einen Café o lait und schauen zum Galibier hinauf. Radfahrer, Motorradfahrer, PKW und Wohnmobile fahren die Straße, die hier am Lautarat beginnt, unabläsig hinauf, oder kommen von der anderen Seite wieder hinunter. Wie mag das hier wohl in den Ferien aussehen?

Nun geht's auch für uns den Galibier hinauf - einen Sticker fürs Topcase haben wir uns schon mal im Souvenirladen besorgt.

Über die Südrampe ist es keine große Anforderung, den Gipfel des Col du Galibier zu erreichen. Da die Tour de France hier auch mal öfters vorbeischaut, ist die Straße in gutem Zustand. Zehn Kilometer,  Acht Spitzkehren und knapp fünfhundert Höhenmeter weiter sind wir auf dem Gipfel des Galibier angekommen.

Egal in welche Richtung man nach jeder Kehre schaut, der weite Ausblick auf die umliegende Bergwelt ist einfach phantastisch. Und auch für genügend Unterhaltung ist hier gesorgt. Jede Menge Motorräder, Rennräder und tolle Sportwagen sind mit uns unterwegs. Das tollste - ein Radler, grell geschminkt und im Dirndl. Aus dem hinter ihm fahrenden Cabrio wird er euforisch angefeuert - Junggesellen-Abschied am Galibier.

Der Gipfel des Giganten der Tour de France ist dann das Größte. Am legendären „Col du Galibier“ 2642m, 14% / **** / SG2-3 warten großartige Ausblicken auf uns, denn der Galibier gehört zu den höchsten befahrbaren Alpenpässen, und auch landschaftlich ist der Pass ein Gigant.

Der Scheitelpunkt bietet, mit Blick auf die gewaltigen Bergmassive, ein wirklich aufregendes Alpenpanorama - nach Nordosten sogar bis zum Mont Blanc.

Das Bike abstellen und ein Erinnerungsfoto schießen - das ist gar nicht so leicht. Alle wollen hier ihr Foto schießen. Aber wir haben ja heute genügend Zeit - ein wenig Anstellen, dann sind die Bilder im "Kasten".

Auf dem Weg zurück zeigt der Berg, welche Gefahren in ihm stecken. Neben Schnee und Eis liegt auf der Fahrbahn ein ziemlich großer Felsbrocken, der bei der Hinfahrt dort noch nicht gelegen hatte. Man möchte sich gar nicht ausmalen...

Eine Ampelanlage in über 2000m Höhe regelt den Verkehr, der aus dem Tunnel unterhalb der Spitze kommt - das muss man auch erst einmal erkennen.

Zunächst geht es zurück bis nach Briancon und von dort folgen wir der D902  bis Cervières. Hier biegen wir nach Süden ab und sind nun auf dem direkten Weg zum Col d'Izoard. Seine Überquerung gehört zu den einzigartigsten und faszinierendsten Erlebnissen wäh­rend unserer Touren in den französischen Alpen.

Nachdem wir das knapp unterhalb des Scheitels liegende „Refugé Napolèon“ passiert haben steht der Obelisk des „Col d'Izoard“ vor uns. 2356m, 12% / **** / SG2-3.

Unwirklich, in dieser Steinwüste zu stehen.

Während wir den Scheitel überqueren und die Südrampe hinunterfahren, erblicken wir die Mondlandschaft „Casse Déserte“ – eine Schutt-Wüste mit einer beeindruckenden Verwitterungslandschaft aus deren riesigen Geröllfeldern einzelne Felsnadeln emporragen.

Es folgen Guillestre, Vars und Les Claux - ein Ort, der sich voll und ganz dem Wintersport verschrieben hat.

Jetzt noch der „Col de Vars“ 2111m, 10% / *** / SG1-2. Vor dem l Igloo legen wir eine schöne "Entspannungspause" ein. Abhängen im Bistrostuhl mit hausgemachtem Kuchen und Blick auf die Hautes Alpes - Entspannung pur.

Über Saint-Paul-sur-Ubaye, Jausiers und Barcelonette geht es zurück – und wenig später lockt der Wohlfühlbereich des La Lauzetane.

 

Gefahren TourTag 5: 290 km von 9:00 bis 18:30 Uhr

Einen Bericht zu dieser und weiteren Touren findest du auch im: WestwardBlog

Viel Spaß & tolle Touren wünscht HerBert


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