Samstag im Juni 2018 – Eine Tour haben wir noch - eher eine halbe. Denn heute wollen wir ja auch noch unsere Bikes auf die Hänger verladen, ein wenig am Pool entspannen und uns das Fußball WM-Spiel der DFB-Mannschaft gegen Schweden ansehen.

Welche soll aber unsere Abschlusstour in den französischen Alpen sein? Noch einmal eine


Land / Region:
Frankreich / Hautes-Alpes / Alpes-de-Haute-Provence

Charakter:
Passstraßen

Länge:
114

Reisezeit:
Juni - August



... hochalpine Runde über den Col de la Cayolle, den Col des Champs und den Col d'Allos, oder eine schöne ruhige Runde um den Lac de Serre-Poncon?

Es wird die Runde um Europas größtes Kunstgewässer - mit spannenden Ausblicken auf den türkisfarbenen See und die beeindruckende Bergwelt rundum.

Der "Lac de Serre-Ponçon", Europas größtes Kunstgewässer, wurde 1960 geflutet und erstreckt sich über 3.000 ha.

Zwischen Espinasses und Embrun ist der See 20 km lang und kann ca. 1.3 Mio. m³ Wasser aufnehmen, die von einem mächtigen Staudamm gebändigt werden.

Entlang des Sees verläuft eine malerische Straße, auf der man ihn fast komplett umfahren kann. Auf der kurvenreichen Strecke ergeben sich für uns immer wieder atemberaubende Aussichten auf idyllisch gelegene malerische Buchten, das türkisblaue Wasser und das sonnenbeschienene Bergpanorama im Hintergrund.

Wir starten in Richtung Saint Vincent-les-Fort, in süd-westlicher Richtung. Bei La Breole verlassen wir die D900B und sind nun auf der D7 einige Zeit südlich unterwegs, bis es mit der D900C wieder nach Nord-Westen geht. Mittlerweile haben wir auch schon zwei kleinere Bergkuppen überquert - den Col Charamel und den Col des Fillys - beide schön in eine hügelige, bäuerliche Landschaft eingepasst.

Gegen Ende des Tals durchqueren wir die "Gorges de la Blanche". Auf schmalster Straße fahren wir durch Felsdurchbrüche und am meist ungesicherten Abgrund entlang. Der Belag ist bedauernswert und einige Passagen sind wohl stark Steinschlag-gefährdet. Inmitten dieser  abweisenden Felsen fühlt man sich eher unwohl. Zudem scheint kein anderer Reisender außer uns in dieser leblos  wirkenden Einöde unterwegs zu sein. Am Ausgang der Schlucht freue ich mich, wieder in den Sonnenschein zurück zu kehren.

Zurück am Ufer des Stausees „zwingt“ uns ein großer Aussichtspunkt den nächsten Halt förmlich auf.

"Belvédère du barrage du lac de Serre-Ponçon" - so klangvoll heißt der Aussichtspunkt oberhalb der Staumauer.

Hier haben wir einen tollen Panoramablick auf den See und große Schautafeln klären uns über seine Geschichte auf. Auch für unser Abschiedsfoto finden wir eine freundliche Französin, die den Auslöser an Birgit's Kamera bedient.

In zahlreichen Windungen folgt die gut befahrbare Straße dem Berghang über dem fjordartigen Ufer des Sees. Immer wieder scheint sie sich vom Ufer zu entfernen um sich in den umliegenden Bergen zu verlieren. Nur, um uns dann doch, nach der nächsten Kurve, wieder ein  prachtvolles Panorama, hoch über dem See, zu bieten.

Es geht über die kaum merkbare Kuppe des Col Lebraut, dann fahren wir schon bald im Schritttempo durch das  südalpine Festungsstädtchen "Embrun" am Nordostufer des Sees.

Eine Hochzeitsgesellschaft hat am Turm Brunne alle Parkplätze belegt - zum Glück für die Gefährten. Ich hatte nämlich vor, sie den sehenswerten mittelalterlichen Wehrturm hinauf zu scheuchen. Die 132 Stufen wären dann zwar mit einem tollen Ausblick belohnt worden, aber so ist es jetzt auch gut.

Und auch die freskengeschmückte Kirche Notre-Dame du Réal aus dem 12. Jh. - eine provençalische Pfeilerbasilika mit einer der ältesten Kirchenorgeln von Frankreich (15. Jh.) - wäre sicherlich sehenswert gewesen - aber so bleibt es bei einer schönen Runde durch die alten Gassen rund um Turm und Kirche.

Wir verlassen Embrun in südlicher Richtung und riskieren dabei nochmals einen Blick zurück. Die Silhouette der Stadt auf ihrer Felsterrasse hoch über der Durance ist  einfach herrlich.

Dann kommt uns auch gleich wieder der Lac de Serre Ponçon ins Blickfeld. Im Örtchen Savines-les-Lac am Ufer des Sees biegen wir auf die D954 und D7 ab. Die kleinen Sträßchen sind kaum befahren und das Kurvenwedeln ist Fahrspaß pur.

Hoch über dem See stoßen wir auf eine ganz und gar ungewöhnliche Besonderheit der Natur: die Erdpyramiden / Feenkamine "Demoiselles Coiffèes". Diese sind durch Verwitterung entstanden, wobei die Hüte durch festere Gesteinsschichten gebildet werden, so dass die Witterung nur die ungeschützten Bereiche erodiert.

Ein letzter Col ist für heute noch nicht abgefahren - der Col des Pontis. Als wir zu seiner Westrampe kommen wird mir plötzlich klar, dass es sich hierbei um den Pass handelt, den mein Auto-Navi - bei unserer Anfahrt mit dem Hänger - unberechtigterweise für uns ausgewählt hatte. Und plötzlich will ich dort nicht mehr hinauf - zu lebhaft sind die aufregenden Momente von vor einer Woche  wieder da. Schon kurze Zeit später bedaure ich die Entscheidung - aber so ist es nun mal.

Wir fahren noch eine kurze Zeit am See entlang, dann sind wir, nach einer tollen kleinen Tour, wieder im Hotel zurück.

Nachdem wir die Bikes auf die Hänger geladen haben stehen die drei Gespannte für unsere Rückreise, nach dem morgigen Frühstück, bereit. Nun heißt es Entspannen!

Auch heute gibt es wieder ein tolles Abendessen. Und zu unser aller Freude lässt ThomasK - auf unsere gut gelungene Grandes Alpes Tour - die Champagnerkorken knallen. Ein gelungener Abschluss!!!

Danach schauen wir natürlich auch noch beim französisch kommentierten Spiel unserer Mannschaft gegen Schweden vorbei - 2:1 - neue Hoffnung keimt auf :\

 

Gefahren TourTag 6: 114 km von 9:30 bis 12:30 Uhr

Einen Bericht zu dieser und weiteren Touren findest du auch im: WestwardBlog

Viel Spaß & tolle Touren wünscht HerBert


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