Nach langer Zeit habe ich die Möglichkeit, wieder mal über einen längeren Zeitraum, eine Motorradreise zu unternehmen. Zeitvorgabe ca. 4 Wochen. Als Ziel ist der Iran auserkoren. Insbesondere nachdem ich „Couchsurfing im Iran“ von Stephan Orth und „Im Iran dürfen Frauen nicht Motorrad fahren…“ von Lois Pryce gelesen


Land / Region:
Deutschland / Österreich / Kärnten - Gailbergsattel

Charakter:
Straße

Länge:
290

Reisezeit:
September



... habe. Aber es kommt ja meistens anders als man denkt. Die Nachricht, dass der Iran derzeit keine temporäre Einfuhr von Motorrädern mit mehr als 250 Kubikzentimetern Hubraum gestattet, setzt dann Albanien und Montenegro ganz oben auf meine Reiseliste.

Auf jeden Fall will ich das Reisen in seiner ursprünglichen Form erleben. Na ja, nicht zu viel davon. Schotter in homöopathischen Dosen darf sein, zelten gerne und Kontakte, Gespräche und Übernachtungen bei Menschen in deren Alltagsumgebung bzw. mit Gleichgesinnten sind erwünscht.

Vorbereitung gibt es keine Große. Die Tour will ich flexibel gestalten und mich nicht von eigenen starren Vorgaben einengen lassen. Am Mopped muss ich noch die Bremsbeläge wechseln und einen neuen Kettensatz montieren lassen. Die Reifen sind gerade eingefahren, der Tank voll, Öl- und Kühlwasser kontrolliert. Als Gepäck eine Rolle mit Zelt, Schlafsack und Isomatte. In einer weiteren Rolle ist der Regenkombi, ein Satz warme Unterwäsche und ein Holzfällerhemd. In den beiden Koffern Kleinkram wie Werkzeug, Öl; Kettenspray, Fotoapparat etc.

Was sich noch rächen würde war, dass meine Versicherung mir nicht rechtzeitig die grüne Karte geschickt hat.

Warten geht nicht mehr, denn die Anreise Richtung Österreich habe ich kurzfristig verändert. Es gibt ja noch die Möglichkeit von Düsseldorf nach Innsbruck mit der ÖBB. Das ist der richtige Einstieg. Entspannung schon beim Start und keine stumpfe Autobahnholzerei. Schont die Reifen und die Reisekasse.

Das Verladen des Moppeds wie gewohnt ungewohnt. Kopf mit Helm einziehen, damit man nicht anstößt. Die Scheibe ist fast zu groß. Da ist nicht mehr viel Platz. Nach dem Einchecken noch Proviant im Bahnhof besorgen und los geht es. Das Abteil habe ich für die Nacht allein und brauch nur die Sitze auseinanderschieben um in den Schlafmodus zu schalten. So bin ich am Morgen in Innsbruck fit und munter. Jetzt geht es los.

Grobziel ist das Soca Tal in Slovenien. Um die Mittagszeit ist mir klar, dass das mit dem Soca Tal nichts wird. Also wird erst einmal bei Mia in Niedernsill gegessen. Gut ist es und der Bauch ist voll. Weiter geht es. Ich genieße das Fahren. Für Fotos halte ich viel zu oft an. Was soll's. Entspannung ist angesagt. Am Großglockner will die Dicke nicht so richtig. Ich habe das Gefühl je höher wir kommen, dass Ihr die Puste ausgeht. Ist wohl doch was dran, dünne Luft ist nicht optimal für ein Vergasermopped. Vom Großglockner geht es Richtung Gailbergsattel. Da es zu dämmern anfängt, werfe ich meinen Vorsatz mit dem Zelten über den Tank und checke im Tourenfahrerhotel Gailberg Höhe ein.

Gefahrene Strecke: Innsbruck - Wattens - Fügen - Zillertal - Gerlos - Mitternsill - Großglockner Hochalpenstraße - Gailbergsattel

 

 

 


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