Was für prickelnde Wetteraussichten - nix wie weg und wieder ab in den "schöneren" Süden. Diesmal aber nicht die berühmte E6 entlang, sondern wir entschließen uns die parallel verlaufende und sich im Osten des Rondane-Massivs befindliche Straße zu nutzen. Immerhin ist der Gebirgsstock fast 2200 m hoch und wir spekulieren darauf, dass das


Land / Region:
Norwegen / Hedmark & Oppland

Charakter:
Asphaltstraße

Länge:
350 Km

Reisezeit:
Mai - September



... sich das noch schlechter werdende Wetter damit von uns fern halten lässt. Mal wieder die korrekte Entscheidung. Von Westen ziehen dunkle Wolken auf und beim Tanken in Folldal beginnt es auch schon zu tröpfeln, hört nach kurzer Wartezeit jedoch wieder auf.

Wir folgen dem Tal des Atna nach Süden, die Temperatur ist nicht sonderlich erwärmend, erreicht nur mit Mühe Kühlschrankniveau, dafür bleibt es aber (fast immer) trocken. Auf der zügig zu fahrenden Straße kommen wir rasch voran. Immer wieder bieten sich nach Westen tolle Ausblicke auf das Rondane-Gebirge. Ein Zwischenstop an dem kleinen Info-Center Felsklamm mit einem Kioskin dem wir erwärmenden Kaffee erstehen, muss dann aber schon sein. Ein wenig Bummel zur Stärkung des Blutflusses und Wiederbelebung diverser Extremitäten natürlich auch.

Wir erreichen schließlich den Atnsjoen, einen langestreckten See, wo wir einen Ausguck-Stopp am Sohlbergplassen empfehlen. Wir haben dort leider nix gesehen, dunkelweiß in dunkelweiß kichert uns der Nebel an, der Foto hat Urlaub. Zügig geht es deshalb weiter in Richtung Süden, der Sonne entgegen (?).

Pustekuchen! Die Wolken werden von Westen kommend immer dunkler und bedrohlicher, als wir bei Enden der 27 ins Snodoldalen und dem Rondevegen ins Venabu folgen, wohl ahnend, dass es jetzt hoch hinauf geht (immerhin 1060 m) und damit auch kalt werden wird. Kalt. Richtig kalt. Und windig. Und nass. Bei 2° Plus, immerhin.

Beim Saltashaugen Parkering sehen wir uns das Treiben um uns herum mal genauer an. Überall Regenfahnen, die aus dunklen Wolken flattern, egal wohin wir schauen. So können wir es zähneklappernd kaum fassen und glauben, aber wir sind und bleiben doch tatsächlich, auch im weiteren Verlauf, trocken! Bei der Fahrt durch die Bergregion können wir allerdings die Landschaft kaum genießen, Nebel und die gefühlte Flucht vor dem dunkel drohenden Wetter lassen kein Genussgefühl aufkommen. Nicht nur, dass wir wenig bis nichts sehen, die Kälte treibt uns weiter hinunter ins hoffentlich wärmende Gudbrandsdal.

Und wirklich, die Temperaturen steigen kontinuierlich auf erträglichere Level an, der Himmel reißt auf und wir freuen uns auf eine Pause. Doch zunächst folgen wir der E6 in nördliche Richtung bis Vinstra wo wir gen Westen abbiegen um eine landschaftlich überaus attraktive Alternative zur E6 nach Lillehammer (nur ca. 10 km länger) zu nehmen: den Espedal-Weg. Zunächst folgen wir dem Fluss Vinstra auf einer Höhenstraße, die tolle Aublicke zu bieten hat und dann ab Brenna der 255 ins Espedalen. Bei Dalseter treffen wir auf das norwestliche Ende des Espedal-Sees, an dessen Südende die größten Gletschermühlen Norwegens zu finden sind. Die in der Eiszeit in den Untergrund gefrästen Gruben sind bis zu 100 m tief.

Wir genießen zwischendurch im geschlossenen Dalseter Høyfjellshotell eine längere Pause mit Wow-Effekt - tolle Ausblicke, die wir im Foyer ausgiebig genießen, denn Glück muss Mensch haben, ein Kiosk hat offen und die freundliche Bedienung gestattet uns bei einem Kaffee ein Aufwärmpäuschen. Genüßlich flätzen wir uns beinahe versinkend in roten Plüsch.

Danach gelangen wir ins Svatsumdal, es geht immer tiefer hinab, Regen setzt ein und wir sind froh, als wir unser Nachtquartier am Hunderfossen Familienpark, das Hunderfossen Hotel und Resort erreichen. Eine wärmende Dusche und ein leckeres Abendbüffet runden einen letztlich doch tollen Tag ab.

Am nächsten Morgen steht Lillehammer auf dem to-do-Zettel, die nun immer weniger werden. Lange Zeit war Lillehammer (= Klein-Hamar) als "Ableger" der Bischofsstadt Hamar kaum von Bedeutung. Heute hat Lillehammer mit ihren 27.000 Einwohner Hamar in touristischer Hinsicht längst überflügelt. Neben dem Olympiapark mit der Skisprungschanze Lysgardsbakkene, die wir natürlich besichtigten, ist das Freilichtmuseum Maihaugen eine der wichtigsten Attraktionen der Stadt und dazu auch das Größte des Landes. Mit fast 200 alten Gebäuden und unzähligen Ausstellungstücken, wunderbar angeordnet in einem 40 ha großen, hügeligen Gelände, ist das bei einer Norwegenreise schon fast ein Muß.

Den nächsten Tag wollten wir wieder einen Zwischenstop einlegen, diesmal in Hamar, das zwar idyllisch am See liegt, aber nicht unbedingt eine urbane Perle darstellt. Genau richtig für uns, um zu entspannen, am See zu bummeln, den Schiffen nachzublicken und Abends einen leckeren Fisch zu genießen.


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