Tour im August 2020 - La Roche-en-Ardenne ist wieder erreichbar
Da Luxemburg wegen gestiegenen Coronazahlen als Reiseziel zur Zeit leider ausfällt, aber in Belgien die Grenzen wieder offen sind, ist La Roche-en-Ardenne heute unser schönes Sommerziel. Den ersten Stopp legen wir beim Lieblingsbäcker Café Heinen in Büttgenbach /
Land / Region: Belgien / Ardennen Charakter: Straße Länge: 250 km Reisezeit: März - Oktober |
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... Ostbelgien ein. Anschließend geht es nach Stavelot, fahren wir an der schönen Lienne entlang und chillen ein wenig in La Roche-en-Ardenne. Mit BeffelyHills, einer Brasserie in den Ardennen, erreichen wir den westlichsten Punkt unserer Tour und wenn wir das Ortsschild von Paradis im Rückspiegel sehen - na dann sind wir wieder zurück in der ganz normalen Welt. Wie es zur Zeit in Belgien mit den Cafés und Restaurants klappt, ist leider etwas ungewiss. Ein klein wenig Verpflegung im Reisegepäck kann da nicht schaden.
Zu siebt geht es über die A44 bis Aachen Lichtenbusch, kurz vor der belgischen Grenze. Nach Roetgen und Imgenbroich legen wir uns in die tollen Kurven hinunter ins Grünental und schrauben uns hinauf nach Widdau und Rohren. Bei Höfen geht es links auf die B258 in Richtung Hellenthal. Nur fünf km weiter biegen wir dann rechts ab in Richtung Rocherath / "Ostbelgien".
Im schön gelegenen Wirtzfeld geht es an der weißen Kirche St. Anna vorbei und wir fahren über den Murenberg-Weg am Naherholungs- Sport- und Freizeitgebiet "Worriken" am Stausee Bütenbach vorbei. Der Kirchturm der St. Stephanus Kirche in Bütgenbach weist uns jetzt den Weg, das Café Heinen liegt gleich links neben ihr. Es ist immer wieder toll, beim "Café Heinen" anzukommen. Man sitzt in der schönen Umgebung entspannt auf der Terrasse und genießt den noch jungen Tag. Schon das Aussuchen der Backwaren, die ihren verführerischen Duft hinter der großen Theke ins komplette Café verströmen, ist ein Erlebnis. Da steht man dann zwischen den Einheimischen und lauscht ihrem unverkennbaren ostbelgischen Dialekt, der immer ein wenig so klingt, als würden sie die deutsche Sprache leicht singen.
Über Weismes und Bellevaux erreichen wir Stavelot. Über die alte Steinbrücke und an der in stilvollem Rot gehaltenen Abtei von Stavelot vorbei fahren wir über die mit Kopfsteinpflaster belegten Straßen zur Avenue Ferdinand Nicolay - der Flaniermeile von Stavelot. Ob Café, Boulangerie, Auberge, Brasserie, Friterie oder Pizzeria - alles findet man auf der linken Seite. Auf der rechten Seite hat man einen einmaligen Blick auf die "Abbaye de Stavelot". Die Masken mit der weißen Mönchskutte und der langen roten Nase, die man hier überall sieht, sind ein Sinnbild des Karnevals in Stavelot, der hier auch ausgiebig gefeiert wird.
Nach Petit-Coo nehmen wir nicht die N68, sondern die oberhalb liegende Strecke über Renarmont und Ster.
Viel Verkehr in Petit-Coo. Dort liegt der Freizeitpark und das Touristenmagnet "Plopsa Coo" und ein interessanter Doppel-Wasserfall.
Wir folgen der Amblève und unterqueren die Bahnlinie, die von Trois-Ponts nach Aywaille führt, durch ein eindrucksvolles, steinernes Viadukt, das die N633 Roanne-Coo Grand-Route und die Amblève überspannt.
Jetzt fahren wir in vier Kurven hinauf nach La Gleize und im Ort geht es gleich scharf links auf die Rue de l'Eglise. Rechts liegt die Kirche und das Musée Décembre 1944 liegt geradeaus. Aber was den Blick sofort anzieht, ist der gewaltige Panzer auf der linken Seite. Es handelt sich um einen deutschen Königstiger-Panzer, der hier während der Ardennenoffensive wegen Treibstoffmangel liegen blieb. Das gut gepflegte Ungetüm ist ein Anziehungspunkt für Besucher aus allen Regionen. Heute sind es besonders viele, die sich hier oben eingefunden haben. Entweder ist heute ein besonderer Tag in Belgien, oder die Coronalockerungen locken viele Besucher zu den Hotspots. Bei der Fahrt aus La Gleize hinaus lohnt ein Blick zurück auf die kleine Ortschaft dort am Hügel.
Auf dem Weg über Rahier zur Lienne liegt der Pass von Xhierfomont. Als Passknacker-Erkennungszeichen dient der doppelte Strommast. Als Ruhepunkt mit toller Aussicht für Wanderer - oder auch Motorradwanderer - steht hier oben eine Bank, daneben eine Tafel mit einer französischen Inschrift.
Jetzt geht's an einen echten Lieblingsfluss - die Lienne. In fünf schönen Serpentinen fahren wir hinunter bis wir die Einmündung der Lienne in die Amblève erreichen. Flussaufwärts folgen wir, auf knappe 20 Kilometern, den Windungen des kleinen, ursprünglichen Flusses über Bierleux, Chevron und Tours de Bra. An der Kreuzung mit der N651 verlassen wir die Lienne und fahren rechts in Richtung Bra / Manhay.
An der Kreuzung mit der N30 liegt das "Le Relais". Da es Zeit für eine Pause ist, kehren wir dort ein. Die Terrasse an der Straße hat noch Platz für uns sieben und der Wirt ist freundlich bemüht, uns mit regionalem, alkohofreiem Bier zu versorgen. Die Inneneinrichtung lohnt wie immer einen Blick und entspricht den typischen Bistros der Region - gemütlich für Bier und Kaffee. Ein wenig weiter liegt diese schöne Rastmöglichkeit an unserer Strecke, das Hotel Restaurant "Les Sources". Das wäre auch mal ein schöner Stopp.
Über Dochamps treffen wir bei Samrée auf die N89, die uns - eigentlich - mit schönen Kurven und tollem Tempo bis hinunter nach La Roche-en-Ardenne führt. Heute geht die Strecke aber über den Col de Haussire, den ich schon von den Passknacker-Touren her kenne, die Gefährten kennen die schöne Waldstrecke aber noch nicht. Von der Straße nach La Roche-en-Ardenne biegen wir schon bald nach links in den Wald ab. Hier geht es nicht nur zum Col de Haussire, sondern auch noch zu einem Wolfspark. Was ein wenig abschreckt, ist das Verbotsschild, der französische Text darunter und dass dies alles auch noch per Video überwacht wird. Entwarnung gab es, nach der Übersetzung durch Google. Die Sperrung gilt demnach nur während der Winterperiode bei Eis und Schnee. Bei der nächsten Abzweigung nehmen wir die linke Seite und stehen einige Zeit später am Col de Haussire. Auch hier ist mehr los als sonst, wo man hier oben höchstens mal einen Radrennfahrer trifft, der sich für die Inschrift am Gedenkstein interessiert.
Abwärts geht es langgestreckt auf kleinen Wegen durch lichtdurchflutete Laubwälder, an Bächen, Flüsschen und kleinen Seen entlang. Das ist alles so schön, dass ich mich immer wieder frage, ob man hier überhaupt mit einem Motorbike fahren darf? Aber wird wohl so sein.
Unten kommen wir in La Roche-en-Ardenne an - und da ist mal so richtig was los. Wir arbeiten uns wie geplant zum Place du Bronce durch, aber mit Chillen ist da heute nichts. Also cruisen wir einmal um den Platz und fahren dann die Rue du Chalet hinauf bis zum Panzer-Monument. Auf der Strecke hat man nach rechts einen tollen Blick auf die Stadt, die Ourthe und natürlich auf die Burgruine. Oben am Achilles-Tank angekommen geht's wieder hinunter und über die Brücke auf die andere Seite der Ourthe. Natürlich geht es gleich wieder hinauf - anders kommt man nicht aus dem Talkessel hinaus.
Die Ru du Paradis nach Cielle macht ihrem Namen alle Ehre - als wär's das Bikerparadies.
Über Cielle führt eine sehr schöne Strecke nach "Beffelyhills". Und hier klärte sich auch das coole Wortspiel auf - die Brasserie Beffelyhills liegt auf dem Hügel der kleinen Ortschaft Beffe. Und wie kann es in den Ardennen auch anders sein - zwischen Kirche und Friedhof steht ein amerikanischer Sherman Panzer, der im Dezember 1944 während der Ardennenoffensive eingesetzt wurde. Auf der Terrasse des historischen Gebäudes der Brasserie sitzen wir für eine schöne Kaffeepause und werden aufmerksam mit allem versorgt und umsorgt. Ein freundliches Familienunternehmen, in dem auch schon mal die Tochter aushilft.
Immer wieder beeindruckend ist der Moment, einem dieser Lost Places zu begegnen. Hinter Amonies treffen wir auf einige aufgegebe Waggons der Tramway touristiyue de l'Aisne.
Einer Straßenbaustelle sieht man es meistens an, ob man sie mit dem Motorrad durchfahren kann oder nicht. Da in Érezée heute keine Arbeiter auf der Baustelle zu sehen sind und der Schotter der Fahrbahndecke schon festgerüttelt ist, steht einem Versuch nichts im Weg - und wird mit Erfolg belohnt.
Jetzt haben wir zwar noch einige schöne Strecken vor uns, aber den Großteil der Lütticher Ardennen liegt jetzt hinter uns. Der Blick in den Rückspiegel zeigt es ganz klar - (das) Paradi(e)s liegt jetzt hinter uns.
Eine Pause haben wir noch - in der Boulangerie Bourotte in Stroumont. Hier gibt's Eis, Kaffee und tolle Kuchen, oder auch ein alkoholfreies Bier. Bei schönem Wetter sitzt man auf der Außenterrasse, bei nicht so gutem Wetter haben wir auch schon im Café gesessen.
In Spa probieren wir mal eine andere Strecke aus. Hinter dem Kreisverkehr auf der Avenue Reine Astrid fahren wir links hinauf zum Cimetière de Spa, den Friedhof von Spa, der oben am Hang an der Avenue des Platanes liegt. Der Anblick ist beeindruckend. Später kommen wir noch an den Thermen und eindrucksvollen Villen vorbei - hier fahren wir sicherlich noch mal vorbei.
In Balmoral sind wir wieder auf der uns bekannten Strecke und über Jalhay, Eupen und Eynatten erreichen wir die A44, die uns wieder zurück nach Hause führt.
Toll wars, nach längerer Zeit wieder einmal mit den Gefährten durch die Ardennen zu fahren.
Viel Spaß & tolle Touren
Diesen und weitere Tourberichte findest du im "WestwardBlog"