Häufig werde ich gefragt, wo man denn um Hannover gut Motorrad fahren könnte. Die Fragenden (meist aus den südlicheren Teilen der Republik) sind der Meinung, dass man in Niedersachsen grundsätzlich heute schon sehen kann, wer morgen kommt. Umso größer ist die Überraschung, wenn ich erkläre, dass es direkt vor Hannovers Toren eine


Land / Region:
Deutschland / Niedersachsen

Charakter:
Straße

Länge:
250

Reisezeit:
nach Wetter ganzjährig



... lohnenswerte Tourendestination gibt, das Weserbergland. Natürlich sollte man keine Kurvenorgien a la Alpen erwarten, dem nahegelegenen Harz steht das Weserbergland aber in nichts nach. Durch die Weitläufigkeit und den geringeren Bekanntheitsgrad ist man auch an sonnigen Wochenenden nicht einer von hunderttausend.

Ich starte die Tour immer von Hannover über die B217 Richtung Springe und biege kurz vorher nach Eldagsen ab. Direkt nach dem Ortseingang folge ich dem Abzweig nach Coppenbrügge. Ab hier enden die monoton geradeaus verlaufenden Straßen und vorbei am Saupark, einem 14 km² großen Wildgehege, bekommt man die ersten Kurven, die diesen Namen auch verdienen, unter die Räder. Wer seine Reiseenduro etwas artgerechter bewegen möchte, kann auch direkt am Beginn des Waldes rechter Hand in den Saupark abbiegen. Nach einigen hundert Metern wandelt sich der Asphalt dann in eine Brechsandpiste, die zumindest etwas Offroad-Flair vermittelt. Anschließend kann man über Hachmühlen wieder Richtung Coppenbrügge auf die Route zurückkehren.

Spitzenkehren haben im Weserbergland zwar Seltenheitswert, hinter Lauenstein führt mich die Tour aber tatsächlich über Kurven dieser Gattung. Ein weiteres, kleine Highlight des Weserberglands sind die Fährüberfahrten über die Weser. Die erste (und nicht die einzige) auf dieser Tour erreicht man in Grohnde. Das bei Motorrad- und Fahrradfahrern beliebte Grohnder Fährhaus lasse ich meist links liegen, da es hier einfach noch zu früh für eine Kaffeepause wäre.
Stattdessen fahre ich lieber schnurstracks Richtung Westen. Kurz vor der Grenze zu NRW finden sich dann wieder einige schöne Kurvenkombinationen nach meinem Geschmack. Einen kurzen Stopp am Schiedersee mache ich auch immer, auch wenn mich an heißen Tagen jedes Mal das Badeverbot ärgert. Ab und an muss man ja aber den Helm auch mal vom Kopf kriegen getreu dem Motto #stayhydrated.

Von Ottenstein an die Weser hinunter folgt dann meine Lieblingskurvenkombination des Weserberglandes. Auch wenn der Straßenbelag hier nur noch mittelmäßig ist, lassen die 12 aufeinanderfolgenden Radien das Motorradfahrerherz einfach höher schlagen. Für Beruhigung kann dann Kaffee und Kuchen direkt an der Weserfähre in Polle sorgen, direkt unterhalb der Burgruine. Auch die darauffolgenden Kurven der Rühler Schweiz sind ein Hochgenuss.

In Eschershausen wähle ich nicht die Strecke über den Ith zum Bikertreff, die an sich wenig zu bieten hat, sondern fahre über den Hils Richtung Alfeld und anschließend durch den Hildesheimer Wald wieder Richtung Hannover. Auch hier folgen noch einmal viele Kurven, die nur von wenigen Ortschaften unterbrochen werden und so den Tag abrunden. Wer noch etwas Kultur genießen möchte, macht noch eine Führung auf der Marienburg, dem ehemaligen Ferienhaus der hannoveranischen Adligen.


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