Auf ihrem Weg zu den Highlights des Süden übersehen viele Bolivienreisende ein landschaftliches Kleinod gleich südlich von La Paz: Die Cordillera Quimsa Cruz. Der stark vergletscherte Gebirgszug gehört zu den abgelegensten und schönsten Regionen des Landes.
Land / Region: Bolivien / Departement La Paz Charakter: Piste Länge: 272 km Reisezeit: April-Oktober |
|
Wenn man von La Paz kommend Richtung Süden unterwegs ist, ist ein Abstecher durch die Quimsa Cruz absolut zu empfehlen. Der Umweg gegenüber der öden Panamericana beträgt nur gut 130 Kilometer. Allerdings sollte man für den Trip am besten zwei Tage einplanen, da die Pisten je nach Witterung in schlechtem Zustand sein können. Und nicht vergessen: warme Sachen einpacken, es geht bis weit über 4000 Meter hinauf.
Die Cordillera Quimsa Cruz (auch: Tres Cruzes) ist ein Abschnitt der Cordillera Real. Sie setzt die Kette südöstlich des Illimani, des Hausbergs von La Paz, fort. Ihre Abgeschiedenheit verdankt sie unter anderem dem tief eingeschnittenen und extrem steilen Cañon des Rio de La Paz, der den Zugang von der Hauptstadt her erschwert. Die Piste durch den Cañon ist bis heute immer wieder für längere Zeit unpassierbar.
Berühmte Highlights finden sich nicht in der Cordillera Quimsa Cruz. Die Bergregion fasziniert vielmehr als Ganzes. Ein Panorama mit rund 80 schneebedeckten Gipfeln, die sich bis 5800 Meter in den Himmel recken, Gletscherzungen, die bis fast an die Straße reichen, und tiefblaue Gebirgsseen in absoluter Einsamkeit suchen ihresgleichen.
Den Einstieg zur Strecke findet man, indem man dem Talkessel von La Paz abwärts gen Südosten folgt. Mecapaca ist ausgeschildert. Von hier führt die Hauptpiste immer mehr oder weniger nah am breiten Kiesbett des Rio de la Paz entlang. Nun wird das Flussbett gequert. Nach einem steilen Anstieg führt die Piste teils spektakulär ausgesetzt unmittelbar unter dem mächtigen Illimani auf der Nordseite hoch über dem Flusstal entlang. Nach der kleinen Ortschaft Kohoni geht es wieder hinab, bis das Flussbett ein weiteres Mal gequert wird – falls die Brücke nicht weggerissen wurde. Nach nicht enden wollenden Schotterserpentinen befinden wir uns in der Cordillera Quimsa Cruz.
Bis auf die von Hans Hesse in der Nähe von Araca betriebene Hacienda Teneria gibt es in der Region bestenfalls sehr primitive Unterkünfte. Was aber nicht schlimm ist, denn in der fantastischen Bergwelt übernachtet man ohnehin besser im Zelt.
Auch Kraftstoff ist bestenfalls ab Fass zu bekommen; also lieber in La Paz volltanken. Die Strecke ist vom Stadtzentrum La Paz bis nach Konani, wo wir wieder auf die RN4 treffen, rund 270 Kilometer lang.