Dez 152014
 

Wir starten in Ferlach zu einer Traumtour im Dreiländereck Österreich, Slowenien und Italien.


Land / Region:
Österreich, Italien, Slowenien / Julische Alpen

Charakter:
Straße

Länge:
236

Reisezeit:
Mai - Oktober



Es ist Ende September.  Wir starten in Ferlach zu einer Traumtour im Dreiländereck Österreich, Slowenien und Italien. Nach wenigen Kilometern gut ausgebauter Straße erreichen wir den nördlichen Eingang zum Loibl - Straßentunnel. Wir lassen die verlassene österreichische Grenzstation hinter uns, passieren im Tunnel die Grenzlinie Österreich-Slowenien und nach 1,7 km begrüßt uns die slowenische Sonne. Ab Tržič genießen wir auf halber Höhe eines sonnigen Südhanges eine Parallel-Strecke zur A2 im Tal in westlicher Richtung. Gleich zu Beginn der in schöner Aussichtslage durch ländliches Gebiet trassierten Straße bekommen wir das erste mal das Triglav-Massiv zu Gesicht. Nach Jesenice verschwindet die A2 rechtwinklig nach Norden und damit nach Österreich in den fast 8 km langen Karawankentunnel. Wir bleiben auf Westkurs bis Kranjska Gora, dem bekannten Wintersportort. Jetzt im Herbst gibt es keinen Trubel, was sich aber mit dem ersten Schnee vermutlich schnell ändern wird. Wir biegen links zum Vršič-Sattel (1611 m) ab. Die Straße führt durch das Pišnica-Tal. Das Landschaftsbild wechselt unvermittelt in eine Hochgebirgsszenerie. Die Straße ist asphaltiert, allerdings sind die Kehren gepflastert. Insgesamt eine urige Passstraße mit 14 % Steigung, wie sie in den Alpen früher oft, heute aber nur noch selten anzutreffen ist.. Der Vršič-Sattel ist mit knapp 2.000 m Höhe die herausragende Bergstraße Sloweniens in den Julischen Alpen und idealerweise in Nord-Süd-Richtung zu befahren. Die Südrampe wartet vor dem Ort Trenta mit 19 Kehren auf und was wir keinesfalls erwartet hätten, inmitten des Kurvengeschlängels laufen wir auf einen deutschen Reisebus auf. Es sieht spektakulär aus, wie der Bus durch die Kurven kriecht. Zwischen Hecküberhang und Straßendecke bleiben aus unserer Sicht oft nur Millimeter: Hut ab vor dem Chauffeur! Ob er wohl wusste, auf was er sich mit dieser Streckenwahl eingelassen hat? Er lässt uns per Gelegenheit passieren und der Bus wird im Rückspiegel schnell kleiner. Entlang der Soca fahren wir durch das schöne Tal und genießen bei einem Stopp nochmals die wilde Bergwelt hinter uns. Vor Bovec biegen wir nach rechts in die Straße zum Predil-Pass ein. Auf gut ausgebauter Straße geht es wieder aufwärts, dem Höhepunkt unserer Tour entgegen. Allerdings gibt es bei der "Trdnjava Kluže", einem alten mächtigen Grenz-Bollwerk einen unvorhergesehenen Stopp. Ein Kriegsveteran mit 70 Jahren in voller Militäruniform hält vor uns die Fahrzeuge an und macht sich einen Spaß daraus, die Personalpapiere zu verlangen. Es entwickelt sich ein nettes Gespräch, woher wir kommen und wohin wir wollen. Nach einer Weile verabschieden wir uns und weiter geht die Fahrt Richtung Predil bzw. Mangart. Der Predil-Viaduct überspannt in schwindelnder Höhe eine Schlucht und unmittelbar dahinter zweigt die Mangart-Straße ab. Diese Hochgebirgsstraße ist ein absolutes Muss für jeden Tourenfahrer. Wir haben schon viel über diese Straße gelesen und sehen der Fahrt gespannt entgegen. Die Straße ist in einem sehr guten Zustand, einspurig mit vielen Serpentinen und mehreren Tunnels. Nach Bezahlung der Straßenbenutzungsgebühr (5 €) treten die Bäume bald zurück und geben den Blick auf die höher liegenden auf Mauern gebauten exponierten Kehren frei. Die Kurvenradien sind eng, weisen aber innerhalb der Kehren keine großen Steigungen auf. Als wir oben ankommen geht es auf 16:30 Uhr zu. Außer drei Bergsteigern ist niemand zu sehen. Wir genießen die Aussicht auf den Mangart, in die Lahnscharte und die bis zum Horizont zu sehenden Berge. Es wird aber Zeit, die Abfahrt in Angriff zu nehmen. Ein Motorrad begegnet uns noch, sonst haben wir die Straße für uns und genießen die vorbeiziehende grandiose Bergwelt. Ein paar Kurven noch und wir sind auf dem Predil-Pass. Mit dem Überqueren der eh. Grenzstation nach Italien verlassen wir Slowenien und damit auch den Triglav-Nationalpark. Im Tal streifen wir Tarvisio, folgen der Wegweisung wieder nach Slowenien bis Podkoren und biegen dort nördlich zum Wurzenpass ab. Dieser ist unschwierig zu fahren. Allerdings erwartet uns nach passieren der slowenisch-österreichischen Grenze eine wahre Stoßdämpfer-Prüfstrecke, die auf dem 18-%igen Gefälle immer wieder Ausweich- und damit verbundene Bremsmanöver erfordert. Unten angekommen müssen wir bei erster Möglichkeit die Beinkleider wieder an den richtigen Platz in Richtung Fußknöchel ziehen. Die Fahrt durch das Rosental ist dann nach den erlebten Höhepunkten eher als Notwendigkeit anzusehen, um wieder zu unserem Standort in Ferlach zu kommen.  


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