Käse, Schokolade und Kräuterbonbons. Berge, Banken und Nummernkonten. Alle diese wohlschmeckenden, attraktiven und geheimen Dinge assoziiert Otto Normalverbraucher mit der Schweiz. Motorradfahrer verbinden mit der Schweiz Kurven, Kehren und Passstraßen par excellence.


Land / Region:
Schweiz / Engadin

Charakter:
Straße

Länge:
268 km

Reisezeit:
Juni - September



Käse, Schokolade und Kräuterbonbons. Berge, Banken und Nummernkonten. Alle diese wohlschmeckenden, attraktiven und geheimen Dinge assoziiert Otto Normalverbraucher mit der Schweiz. Motorradfahrer verbinden mit der Schweiz Kurven, Kehren und Passstraßen par excellence.

Auf dieser Tour durch Graubünden und das Engadin gibt es davon reichlich. Wir starten in Santa Maria, einem kleinen Ort im Val Müstair mit dem ersten Zwischenziel Pass dal Fuorn (Ofenpass), 2.149 m ü.NN. Die Passstraße ist perfekt ausgebaut und der Asphalt gibt keinen Anlass zur Kritik. Sehr übersichtlich, weit geschwungene Kurven und eine sehenswerte Landschaft, die eine dementsprechende Fahrweise diktiert: Reisen – nicht Rasen. Links der Piz Daint, rechts der Piz Vallatscha erreichen wir die Passhöhe und legen auf dem Parkplatz am Gasthaus eine kurze Pause ein. Der Blick zurück ins Val Müstair ist fantastisch und am südöstlichen Horizont ist der schneebedeckte Gipfel des Ortlers zu erkennen, der mit 3.905 m alle anderen Gipfel überragt.

Die nun folgende Abfahrt über die Nordwestrampe in Richtung Zernez durchquert den Parc Naziunal Svizzer (Schweizer Nationalpark). Wir erreichen das Inntal, biegen links ab und lassen uns über die Bundesstraße 27 bis La Punt treiben. Hier finden wir den Einstieg zum Pass da l'Alvra (Albulapass). Es erwartet uns eine Fahrt durch eine einmalige Hochgebirgslandschaft gesäumt von Felsformationen, die mit einer Höhe von bis zu 3.400 m aufwarten. Kaiserwetter und angenehme Temperaturen veranlassen uns zu einem Zwischenstopp am Hospiz auf der Passhöhe (2.312 m ü. NN). Bei wolkenlosem blauem Himmel und 18 Grad Celsius schmeckt der Cappuccino auf der Terrasse des Lokals besonders gut und nur widerwillig verlassen wir den gastlichen Ort.

Die 30 Kilometer lange Talfahrt über Bergün bis Tiefencastel lässt erste Zweifel an der Einhaltung des Fahrplans aufkommen und der Unmut meines Mitstreiters steigt. Meine Fotostopps nerven, aber es widerstrebt mir einfach nur rollen zu lassen ohne die vielen einmaligen Motive auf den Sensor meiner Kamera zu bannen und somit für die Nachwelt zu konservieren. Im Kreisverkehr in Tiefencastel biegen wir links ab und dann ist die Welt wieder in Ordnung. Grund: Es geht wieder bergauf und vorbei am Marmorerasee steuern wir den Passo del Giulia (Julierpass) an. Dann haben wir die Passhöhe auf 2.284 m ü. NN erreicht – Pause. Zwischen Überresten aus der Römerzeit (verwitterte Steinsäulen) und Panzersperren aus dem 2. Weltkrieg liegt eine einladende Restauration mit Tischen, Bänken und Sonnenschirmen in unmittelbarer Nähe zum Lej da Güglia (Juliersee).

Die Ostrampe nach Silvaplana ist mit nur 7 Kilometern relativ kurz und so fliegen wir wenig später in der Gemeinde am Champferer See ein. Weiter führt die Route durch das Inntal und durch einen Kurort der Reichen und Schönen dieser Welt – St. Moritz. Und wenn wir schon mal dort sind ist ein Zwischenstopp am Seeufer obligatorisch. Aber irgendwie passen wir in unserem Outfit nicht so recht in das Bild vom Kurgast, der in Karl-Lagerfeld-Klamotten am Seeufer auf und ab flaniert. Also aufsitzen und weiter am Inn entlang durchs schöne Engadin.

An der Staatsgrenze zu Österreich biegen wir rechts ab und steuern unsere Bikes über die Norbertshöhe in Richtung Nauders und Reschenpass (1.504 m ü. NN). Nach dem kurzen Gastspiel in Österreich steht nun Italien und das Vinschgau auf dem Reiseplan. Die Straße führt am Lago di Resia (Reschensee) entlang. Und dann liegt rechts am Wegesrand eine Attraktion, die jeden Touristen in die Eisen greifen lässt: Der Campanile von Altgraun – der versunkene Kirchturm von Altgraun im Reschensee. Ein Motiv wie aus dem Bilderbuch.

Vorbei am Lago dello Muta (Haidersee) erreichen wir wieder den Ausgangspunkt unserer Tour, Santa Maria im Val Müstair in der Schweiz.


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