Blutdruck 150/100 mmHg, Puls 95 – Alarmzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nicht so bei Motorradtouren durch Alto Adige, denn hier handelt es sich nicht um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern um einen Normalzustand. Hervorgerufen durch Kurven, Kehren, Steigungen, Gefällstrecken und nicht zuletzt durch eine allgegenwärtige beeindruckende Bergkulisse.
Land / Region: Italien / Südtirol Charakter: Straße Länge: 254 km Reisezeit: Juni - September |
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Blutdruck 150/100 mmHg, Puls 95 – Alarmzeichen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Nicht so bei Motorradtouren durch Alto Adige, denn hier handelt es sich nicht um Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sondern um einen Normalzustand. Hervorgerufen durch Kurven, Kehren, Steigungen, Gefällstrecken und nicht zuletzt durch eine allgegenwärtige beeindruckende Bergkulisse.
254 Kilometer und 9 Passstraßen stehen auf dem Tagesprogramm. Ausgangs- und Endpunkt ist das Bergdorf Steinegg (ital. Collepietra) östlich von Bozen. Bereits die ersten 14 Kilometer bis ins Eggental lassen erahnen, was da so alles auf uns zukommt. Dann geht’s stetig bergauf bis auf 1.805 m ü. NN und dem ersten Stopp auf dem Scheitel des Passo Lavazè (Bild 1) mit fantastischem Blick auf Weißhorn, Schwarzhorn und das Latemarmassiv.
Die Pause währt nur kurz, denn nach der Talfahrt bis Castello Molina di Fiemme steht die wohl anspruchsvollste Passstraße des Tages auf dem Plan – der Passo del Manghen. Einspurig, kurvenreich (Bild 2) und voller Überraschungen (vagabundierende Rindviecher) führt das schmale Asphaltband auf eine Höhe von 2.042 m ü. NN. Pause an der Baita-Manghen-Hütte am Lago di Cadinello (Bild 3). Die Südrampe ins Val Sugana ist einfach genial und gäbe es hier mehr Speicherplatz für Fotos, könnte ich noch ein gutes Dutzend mehr einstellen.
Im Val Sugana angekommen, drehen wir Richtung Osten ab und rollen über die Strada del Tesino zum Passo Monte Agaro und im weiteren Verlauf zum Passo Brocon (Bild 4). Die 16 Kilometer bergab über die Nordostrampe bis Canal San Bovo sind mal wieder ein ausgesprochener Leckerbissen.
Nachdem wir Transacqua und Tonadico hinter uns gelassen haben, geht’s hoch auf 1.984 m ü. NN und damit auf den Scheitel des Passo Rolle. Ein Zwischenstopp ist Pflicht. Der Blick auf den Cimon della Pala (3.185 m), auch Matterhorn der Dolomiten genannt, ist überwältigend (Bild 5). Die nun folgenden Passstraßen – Passo Valles und Passo San Pellegrino – sind weniger spektakulär, aber unabhängig davon fahrtechnisch trotzdem sehr interessant.
Ab Vigo di Fassa rollen wir über den kurvenreichen und landschaftlich sehr ansprechenden Passo di Costalunga bis zur Abzweigung zum Passo Nigra. Die nun folgende Strecke entlang des Rosengartens bietet an vielen Stellen traumhafte Ausblicke auf dieses Gebirgsmassiv (Bild 6). It's Coffee Time! An der Albergo Frommeralm legen wir eine Pause mit Kaffee und Kuchen ein – sehr empfehlenswert (Nord 46.443558° / Ost 11.589526°). Anschliessend geht’s bergab ins Eisacktal um gleich darauf die Kehrenorgie (15 geniale durchnummerierte Kehren) von Prato all'Isarco hoch zu unserem Ausgangspunkt unter die Räder zu nehmen.