Faszinierender Straßenbau in der Combe Laval, Gorges de la Bourne und in der Gorges du Nan. Dazu das faszinierende Städtchen Pont en Royans, eine Tour
Land / Region: Frankreich / Isere - Savoie - Drome Charakter: Passtraßen Länge: ca. 300 km Reisezeit: Mai - September |
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... mit vielen Highlights und spektakulären Erlebnissen im wilden Vercors.
Der voralpine Gebirgsstock des Vercors liegt ganz im Westen der französischen Alpen, eingerahmt von der Rhone im Westen, dem Drac im Osten und der Isere im Norden. Begrenzt wird es außerdem noch von zwei bekannten Städten, Grenoble im Norden und im Süden von Die, der Pforte zur Provence. Er schmückt sich mit Gipfeln bis zu rund 2350 m Höhe und bildet mit seinen tiefen, schroffen Tälern ein in sich geschlossenes Massiv, wo es gerade für den Motorradfahrer sehr viel zu entdecken gibt. Die östliche Gebirgswand ohne eine einzige Straße, mit dem Grand Veymont (2341 m) als höchstem Gipfel des Massivs, schließt im Süden mit dem grandiosen und unverwechselbaren Mont Aiguille (2086 m) ab.
Das schwer zugängliche Gebiet des Vercors konnte einst erst ab dem 20. Jahrhundert durch aufwendige Straßenbauten für den Straßenverkehr erschlossen werden Galerien wurden in senkrechte Felswände gesprengt und es entstand ein wahres Sammelsurium an äußerst spannend zu fahrenden (Pass-)Straßen, die an nur einem Tag gar nicht alle zu bewältigen sind. Dramatische Fahrerlebnisse und großes Kino für schwindelfreie Fahrer sind garantiert: hinter beinahe jeder Kurve warten grandiose Tiefblicke. Besonders im Nordwesten bricht das Gebirge steil nach unten ab. Hier führen zahlreiche tiefe und lange Schluchten hinab ins hügelige Vorland und das Befahren dieser Gorges ist hier auch DAS außergewöhnliche Erlebnis für den Motorradfahrer.
Dies war nur möglich durch äußerst kühne Trassierungen. So führen zahlreiche Straßen mit in den Fels gesprengten Galerien, Tunneln, Überhängen usw. z.T. unten durch die Schluchten, meist jedoch stark ausgesetzt hoch oben hindurch. Als Absturzsicherung gibt es hier meist nur kleine Mäuerchen, was den spektakulären Eindruck noch verstärkt – Schwindelgefühle garantiert. Bekannteste Vertreter sind hier die drei Routen durch den Gorges de la Bourne, die Combe Laval und die Grand Goulets (letztere sind mittlerweile voll gesperrt und durch einen 1,5 km langen Tunnel ersetzt), welche jedoch oftmals auch von Sperrungen aufgrund Steinschlags betroffen sind. Aber auch andere Routen wie die Fahrt nach Presles, die Gorge du Nan oder den Canyon des Ecouges bieten spektakuläres.
Eine der Pforten in die Wunderwelt des Vercors liegt zum Beispiel im Städtchen Pont-en-Royans, das von Nordwesten her leicht zu erreichen ist. Viel Platz zum Leben hat der kleine Fluss den Menschen hier nicht gelassen. Am schmalen Durchschlupf klammern sich schiefe Häuser an die Felswände, unter denen die Bourne ungestüm hinaus ins Alpenvorland rauscht und in die Isere mündet. Doch die Klamm von Pont-en-Royans ist nur ein Appetithappen, ein Vorgeschmack auf das opulente Hauptmenü. Hinter der Klamm öffnet sich das Tal noch einmal, um dem Schauspiel eine perfekte Dramaturgie zu verleihen. Gesteinsschichten stapeln sich wie Pfannkuchen übereinander, in der Ferne erheben sich Tafelberge wie steinerne Monumente. Bald hält die Straße direkt auf eine senkrechte Felswand zu. Auch die Wände links und rechts rücken näher und näher. Kein Ausweg in Sicht. Die Natur hat auch keinen vorgesehen. So blieb den Straßenbauern nichts anderes übrig, als die Trasse in die Felswände zu sprengen.