Chartreuse … ist der Name mehrerer Kräuterliköre, die von den Kartäusermönchen der Großen Kartause (französisch La Grande Chartreuse) bei Grenoble in Frankreich, hergestellt werden. Die verschiedenen ... ääh - Schnaps und Moped? 


Land / Region:
Frankreich / Isere - Savoien

Charakter:
Passtraßen

Länge:
ca. 300

Reisezeit:
Mai - September



... *blätter*  *such*  oh … hmmm … naja, also diese Variante ist für uns vielleicht doch die bessere: …

Die Chartreuse ist laut Wikipedia ein voralpines Gebirgsmassiv (!) aus Kalkstein in den nördlichen französischen Alpen, dessen höchster Gipfel die Chamechaude mit einer Höhe von 2082 m ist. Die Landschaften sind geprägt durch Gebirgsreliefs, Wälder, Kalkfelsen, Schluchten und Almen … und sind für jeden Naturliebhaber ein wahres Paradies. Einige von den Naturstätten des Chartreuse-Massivs sind auf jeden Fall einen Umweg wert, wie der Berg Charmant Som mit seinem tollen Panorama, der Aussichtspunkt von Les Sangles, die Schluchten des Guiers Mort, der Talpass Pas du Frou, die Talmulde von Saint-Même oder auch die ruhige und friedliche Umgebung des Klosters der Großen Kartause - s.o.

Also nix wie hin, hört sich doch sehr spannend an - zunächst nutzen wir aber nach einer kurzen Fahrt über die D1091 in Richtung Grenoble die schmale Straße zum Réserve Naturelle du Lac Luitel, die uns auf die mit tollen Kurven und Ausblicken gespickte Chamrousse-Runde der D211 und damit auf eine spannende Abfahrt in Richtung Grenoble führt. Dafür lohnt sich der sehr holprige Aufstieg allemal.

Erster Stopp ist dann, nach einer Fahrt quer durch Grenoble, das im 19. Jahrhundert erbaute Fort du Saint-Eynard, eine zum Festungsgürtel um Grenoble gehörende Befestigungsanlage, welche auf dem nach dem Kartäusermönch St. Eynard benannten Mont Saint-Eynard in der Nähe seines Gipfels in 1338 m Höhe, oberhalb eines nach Südosten mehrere hundert Meter abfallenden Steilhangs liegt und wahrlich atemberaubende Ausblicke auf Grenoble und die umliegenden Bergketten bietet. Genießen lässt sich das Panorama am besten im Fort in einem Cafe, welches allerdings erst ab 12 Uhr geöffnet hat (so lautet zumindest der Anschlag am Tor), womit wir dann vor verschlossenen Türen herumkletterten. Also haben wir die Kaffepause anschließend zum Col de Porte verlegt.
 
Von Westen gibt es zwei direkte Zugänge in die Chartreuse und beide führen erfreulicherweise durch Schluchten, die selbstverständlich nach den Flüssen benannt sind, die sich unglaublich tief in das Gestein gegraben haben. Der Gorges du Guiers Mort, eine bewaldete Schlucht, an deren zerklüfteten Kalkfelsen Tannen in den abenteuerlichsten Positionen wachsen, führt ab St. Laurent du Pont bis La Diat etwas unterhalb von St. Pierre de Chartreuse. Teilweise ist die Schlucht so eng, dass es keinen Ausgang zu geben scheint.
 
Mit Sicherheit die eindrucksvollere, ins Herz der Chartreuse vorzustoßen, ist die Fahrt durch den Gorges du Guiers Vif. Keinerlei Schwierigkeiten stellen sich einem in den Weg, so dass man vor allem die sehr wilde Fahrt durch den Felstunnel in der senkrechten Wand wunderbar auskosten kann. Die Fahrt auf der an der 150 m hohen, senkrecht aufragenden Felswand entlangführenden Straße gehört zum Eindrucksvollsten, was das Chartreuse-Massiv zu bieten hat. Ein Aussichtspunkt wurde hier angelegt: Pas du Frou.
 
Wir nutzen die erste Schlucht Gorges du Guiers Mort, um aus dem Chartreuse hinaus- und durch die zweite Gorges du Guiers Vif wieder hineinzufahren, denn wir wollen zum Col de Granier, der an der landschaftlich sehr eindrucksvollen Chartreuse-Pässestraße liegt, welche von Chambéry aus über die Pässe Pas de la Fosse, Col du Granier, Col du Cucheron, Col des Porte (an dem wir die schon erwähnte kurze Kaffepause einlegen), Col de Palaquit und Col de Vence nach Grenoble führt. Gelegen ist der Pass am Fuß des mächtigen Mont Granier mit 1933 m Höhe, dessen imposante Nordansicht wild und steil über dem Pass in die Höhe ragt. Am 7. Mai 2016 brachen an der nördwestlichen Kante gewaltige Mengen Felsen (ca. 50 Tm³) aus dem Berg und donnerten zu Tal, zum Glück ohne größeren Schaden anzurichten.

Auf dem Rückweg zu unserem Quartier in Les Bessay führt uns die Route zunächst über den Col de Champ-Laurent und Col du Grand Chucheron und überqueren damit die Chaîne des Hurtières um ins Tal des Arc und damit ins Maurienne zu gelangen. Der Einstieg in die beiden Pässe ist ein wenig schwierig zu finden (in Chamoux sur Gelon in Richtung Montendry halten und dann rechts auf die D25 abbiegen), die sehr enge, schmale Route ist aber allemal schöner und spannender als eine Umfahrung des Bergrückens auf breit ausgebauten Hauptrouten. Bei unserer Fahrt leider auf vielen Stücken frisch mit Splitt garniert.

Am Ende wartet noch der Col du Glandon auf uns, eine landschaftlich sehr schöne Strecke, die nicht weit vom Col de la Croix de Fer unterhalb des Beldonne-Massivs endet. Mit bis zu 13 Prozent zieht das Sträßchen gnadenlos steil zur Passhöhe hinauf, am Ende erwarten uns einige sehr schöne Serpentinen und auf der Passhöhe eine Aussicht nach Norden, die bis zum Mont Blanc reichen kann.


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