Zurück in der Zivilisation fahren wir von Tain über loch Ness in den Cairngorms Nationalpark.


Land / Region:
Großbritannien / Schottland

Charakter:
Straße

Länge:
300

Reisezeit:
Mai



Einen Film zur Tour gibt es: HIER

Beim Frühstück sitzen wir mit 6 weiteren Herren an einem großen Tisch. Augenscheinlich Vertreter und Bauarbeiter. Es gibt zu morgiger Stunde aber keine Konversation. Die Herren bereiten sich mental auf den Berufsalltag vor und wir auf einen weiteren spannenden Tourtag. Diesmal gibt es leider kein full scottish breakfast. Nur Toast und Marmelade und Cerealien. Das reicht aber für den Start in Tag vollkommen aus.

So gestärkt geht es nach dem Frühstück in Richtung Süden nach Inverness. Die Zivilisation hatte uns endlich oder leider wieder. Wir folgen einer endlosen Blechlawine und eine ebensolche kommt uns auch entgegen. Vorbei mit Single Tracks und einem Verkehrsaufkommen von 1 Auto pro Stunde.

Der erste Stopp ist Nahe Munlochy. Hier besichtigen wir die Clootie Well. Ein etwas unheimlicher Ort, der auf einen keltischen Glauben zurückgeht. Der Mystik eigentlich genug, möchte ich einen Besuch des Loch Ness vermeiden. Die Touriklischees sind mir einfach to much. Der Zeitplan lässt aber einen kurzen Abstecher zu. Warum auch nicht, wenn man einmal hier ist. Und meine Zweifel muss ich streichen. Wir machen Rast an der oberen Spitze des Lochs. Im Restaurant The Dores Inn genehmigen wir uns einen Kaffee mit Blick auf den See. Die sichtbare Größe von hier aus ist schon imposant. Auch der Nessie Hunter war zu Hause. Weit und breit sind keine Touristen zu sehen. Es ist merklich noch keine Hauptsaison. Auch ein Grund im Mai zu reisen.

Zurück nehmen wir selbe ginstergesäumte Streck nach Inverness. Wir kommen nun ins Gebiet der Speyside. Berühmt für die ansässigen Whikeydestillen. Und Tatsache aller paar Kilometer ist der Straßenrand von Hinweisschildern gesäumt. An einer Baustelle mit ewigen Rotphasen machen wir Bekanntschaft mit kleinen schwarzen Fliegen. Sind dies etwa diese berühmten Midges? Helm und Kombi sei Dank bleiben wir von Bissen verschont.

Als die Ampel auf Grün schaltet setzte sich ein Baustellentransporter mit blinkender Rundumleuchte vor uns und wir folgen ihm durch die ca. 4km lange Baustelle. Wie bei der Formel eins: Pacecarphase.

Die Landschaft ähnelte nun wieder der heimatlichen. Wiesen und Wälder, keinerlei Kargheit wie im Hochland.

Im Gebiet der Speyside darf natürlich eine Destileriebesuch nicht fehlen, zumal wir den Tag davor zu spät zur Führung ankamen. Wir wählen The Glenlivet.

Die Führung kostet 10 Pfund und dauert ca. 1h15min. Ich kann nur jedem empfehlen an so eine Führung teilzunehmen, es lohnt sich. Zumal die Verkostung von 4 Sorten am Ende verlockend ist. Wir müssen aufgrund des Führerscheins allerdings passen. Es ist allerding interessant zu beobachte, wie einige bechern wie die Wikinger, um sich dann ans Steuer zu setzen. Später erfahren wir, dass wir diese 4 Whiskey hätten in kleine Flaschen abfüllen lassen könne um die Verkostung daheim nachzuholen. Mist, beim nächsten Mal sind wir schlauer. Die 10 Pfund waren aber definitiv gut investiert.

Da es mittlerweile Mittagszeit war und uns das heutige Frühstück nicht bis zum Abend satt hält, speisen wir gleich im angrenzenden Restaurant. Zum Nachmittag wollen wir die Teatime bei der Queen verbringen. Auf zum Balmoral Castle. Allerdings werden wir die Queen wie Donald T. warten lassen. Die geplante Route ist gesperrt. Am Loch Hope hat es geklappt mit Ignoranz der Baustellenschilder. Diesmal leider nicht nach 15km war Schluss, eine gesperrte Brücke wird uns zum Verhängnis. Also 15km zurück. Da die Straßenführung aber einer Achterbahn gleicht, ist dieser Umweg nicht schlimm. Da wir hier wieder mal ganz allein unterwegs sind, haben wir unendlich Spaß.

Am Abzweig steht eine Gruppe Biker, die wir kennen. Die Engländer die wir am Loch Eribol schon einmal getroffen haben, überlegen es uns gleich zu tun. Wir geben ihnen zu verstehen, dass der Versuch scheitern wird. Durch die Sperrung entsteht ein weiterer Umweg von 40km. Und so kommen wir gegen 17:15 am Castle an. Der 5 o´clock tea ist nun kalt. Und die Tore aufgrund der beendeten Besuchszeiten verschlossen. We are not amused.

Wir verlassen den Cairngorms National Park, in dem es zu unserer Verwunderung sogar Skigebiet gibt und steuern unser Tagesziel Pitlochry an.

Die Straßenbauer haben einen Orden verdient. Hier wird nicht jeder Hügel glattgebügelt. Hier folgt die Straße der Landschaft. Mit einem Bauchkribbeln nach dem andern, fühlen wir uns wieder wie bei einer Achterbahnfahrt. Wenn jemand unser Grinsen unter dem Helm sehen könnte, er würde denken wir fahren unter Drogen.

In Pitlochry werden wir wieder nett von einer jungen Rezeptionistin empfangen. Sie ist beeindruckt, dass wir mit den Motorrädern von Deutschland bis nach Schottland gefahren sind. Wahrscheinlich kommen wenig Biker vorbei. Auch wir müssen feststellen, dass wir auf der Tour, je nördlicher wir kommen, kaum auf andere Biker treffen. Liegt dies an der frühen Jahreszeit ?

Egal, wir haben schon wieder Hunger und vor allem Durst. Wer sagt die Schotten haben keine schmackhafte Küche der täuscht sich. Wir essen Lammcarré die geschmacklich einfach unbeschreiblich sind. Zum Durstlöschen gibt es natürlich, wie nicht schwer zu erraten unsere Lieblingsmarke.

Das gebuchte Zimmer ist recht luxuriös und vor allem riesig. Satt und zufrieden versinkt jeder in seinem eigenen Kingsize Bett und träumt vom Achterbahnfahren.

Einen Film zur Tour gibt es: HIER


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