Den heutigen Tag habe ich für Dubrovnik und die Erkundung der Gegend mit dem Bike vorgesehen. Zu Dubrovnik möchte ich nicht viel schreiben. Das Internet ist voll mit Infos. Ich habe mich im Vorfeld entschlossen, die 150 Kuna Eintritt für den Spaziergang auf der Stadtmauer zu investieren. Das kann ich wirklich empfehlen. Von hier aus hat man


Land / Region:
Kroatien / Montenegro / Budva

Charakter:
Straße

Länge:
140

Reisezeit:
September



... einen wirklich guten Überblick und ist nicht in den Menschenmassen in den Gassen von Dubrovnik gefangen. Den Kreuzfahrtschiffen sei Dank für diese Menge an Touristen. Auf der Rückfahrt mit dem Bus lerne ich einen Chinesen kennen. Er ist über Budapest, Slovenien in Dubrovnik angekommen und fährt von hier aus weiter nach Split. Unsere Unterhaltung ist geprägt von meinem schlechten Englisch und seinem mittelmäßigen Englisch, was aber noch schlechter als meins (kaum vorstellbar) ist, weil, sobald ich Ihn anschaue, stottert er sehr stark. Damit ich Ihn besser verstehen kann schaue ich Ihn beim Reden nicht mehr direkt an. Jetzt klappt es besser und wir haben viel Spaß und tauschen uns über unsere bisher besuchten Reiseziele aus.

Am späten Nachmittag fahre ich mit dem Bike den Bereich um Mokosica ab, bleibe aber in Rozat bei einem alten Audi 100 stehen und die Zeit fliegt an mir vorbei. Ich bleibe nicht lange allein. Der Eigentümer kommt raus und holt mich direkt in sein Haus. Er ist ein absoluter Oldtimerfreak. Sein Vater wird geweckt, weil der ein bisschen Deutsch kann. Die Wohnung ist zugleich Bastelort (Bild 3). Mit dem Vater repariere ich erst einmal meine Sonnenbrille, danach machen meine Hände den Eindruck, als hätten sie sehr lange im Öl gewühlt. Vater und Sohn haben einen dringenden Wunsch. Sie benötigen für Ihren Ford Coupe (P5?) dringend Ersatzteile wie Dichtungen und Frontscheibe. Wer jemanden kennt, der so etwas hat, schicke mir bitte eine eMail. Nachdem wir uns die Werkstatt (Wohnraum), den Ford und auch den alten Transit, der draußen steht,  ausgiebig angeschaut haben müssen wir noch eine alte Kawa GPZ 750 starten. Diese wird unter einer Plane hervorgeholt und macht den Eindruck einer jahrelangen Straßenabstinenz. Die Batterie wird mit einer seltsamen Apparatur verbunden (so groß wie ein TV Gerät). Nach einer halben Stunde erfolgt der Versuch, die Kawa zu starten. Nach mehrmaligen Röcheln springt sie wirklich an. Wir tauschen unsere Adressen aus und ich mache mich auf in meine Unterkunft und genieße auf der kleinen Terrasse noch ein Ozujsko. Morgen soll es nach Montenegro gehen.

Ich war vor einigen Jahren schon einmal in Montenegro und habe mir vorgenommen, auf jeden Fall die Bucht von Kotor (Fjord von Montenegro) noch einmal zu umfahren. Ich fahre in der Früh los und bald frieren mir auch schon die Finger ab. Es ist noch verdammt kalt. Am Grenzübergang nach Montenegro erwartet mich ein freundlicher Grenzer. Papiere bitte. Da ich ja keine grüne Versicherungskarte besitze, habe ich mir in Kroatien, nachdem mir meine Versicherung eine grüne Karte per eMail geschickt hatte, eine Kopie angefertigt. Leider nur auf weißem Papier. Grünes gab es nicht zu kaufen. Es dauert auch nur einen kurzen Augenblick, der Grenzer ist immer noch sehr freundlich, da werden mir die Papiere zurück gereicht mit der Aufforderung Grüne Karte bitte. Als Untermalung seiner Worte zeigt er mir ein grünes Musterexemplar, übrigens sehr stark abgegriffen. Ich wiederum, genauso freundlich, reiche Ihm den ausgedruckten eMail Verkehr mit meiner Versicherung. Es ist halt eine grüne Karte in weiß. Er reicht mir auch diese Papiere und zeigt mir eindeutig Kurve fahren und zurück nach Kroatien. Da ich hier mit dem Grenzer alleine bin, steige ich erst mal vom Bike ab und sehe dabei aus dem Augenwinkel auf der rechten Seite ein Gebäude, wo auf einem Schild eine grüne Karte zu erkennen ist. Ich darf rübergehen. Hier kann man in der Theorie eine grüne Karte kaufen, aber das Gebäude ist geschlossen. Der Grenzer schaut mich an und ich zucke die Schulter und fasel was vom wunderschönen Montenegro. Jetzt wünscht er noch mal meinen Reisepass zu sehen. Er schaut mich an und fragt Russia. Ich bestätige, dass ich im Mai in Russland war und es mir gut gefallen hat. Ich bekomme den Reisepass zurück und das Wort Go. Ich bin etwas verdutzt. Wenn er mich heute Abend trifft, hätte er gerne ein Bier sagt er grinsend und fragt noch was mein nächstes Ziel ist. Ich sage nach Montenegro fahre ich nach Albanien. Da meint er nur: "Ohne grüne Karte lassen die keinen rein. Go". Danke!!!

Kurz hinter der Grenze halte ich an einem Biker Cafe und bekomme den ersten Espresso des Tages. Das große Schild "Biker Welcome" hat mich sofort angesprochen und Biker Welcome gilt nicht nur für das Biker Cafe, sondern wirklich für ganz Montenegro. Hiervon könnten sich einige Gemeinden in der Heimat mal eine dicke Scheibe abschneiden. Montenegro ist etwas kleiner als Schleswig Holstein und hat ungefähr 625.000 Einwohner, davon gefühlt, sehr sehr viele Russen.

Die Strecke nach Kotor gefällt mir, wie vor einigen Jahre schon einmal, einfach gut. Einige Kilometer vor Kotor taucht Perast auf. An der Uferpromenade steht eine Prachtvilla neben der anderen. Dank Investitionen der UNESCO, des Staates und anderen Investoren erstrahlt Perast, bis auf wenige noch zu restaurierende Häuser, in altem Glanz.  Während der Umfahrung der Bucht von Kotor kann man fast immer die beiden Inseln sehen, welche vor Perast im Fjord liegen. Die Insel Sveti Đorđe dient als Friedhof und auf der Insel Gospa od Škrpjela steht ein kleines Kloster. Es besteht die Möglichkeit, mit einem Boot die Insel Gospa od Škrpjela zu besuchen. Mir ist es hier jedoch viel zu voll und ich nehme nach einer kurzen Pause reißaus.

Auf dem Weg nach Kotor sehe ich schon weitem ein wirklich großes Kreuzfahrtschiff und weiß jetzt, was mich dort erwartet. In Kotor mache ich Rast und habe einige Aufgaben zu erfüllen. Ein Mitarbeiter von Yamaha Japan hätte gerne ein Foto von sich und seiner Frau. Gern doch. Na ja, erst mit dem Tablet, dann mit dem Handy und noch mit der Kamera. Alles natürlich aus unterschiedlichen Betrachtungswinkeln. Das dauert seine Zeit. Beim Bike stehen einige Kids und hätten auch gerne ein Foto. Jeder von den Kids möchte natürlich einmal auf dem Bike sitzen. Kein Problem. Als die Aufgabe erfüllt ist, wollen die vier auch noch einmal kräftig am Gasgriff drehen. Mach ich doch gerne und als Dank darf ich von allen vieren ein Foto mit der Dicken machen. Dann geht es weiter. Am Aussichtspunkt auf Sveti Stefan treffe ich eine Gruppe Albaner und Sie geben mir Reisetipps für Albanien. Jetzt aber ab nach Buljarica, hier soll es einen Campingplatz geben. Ich habe die beiliegende Routendatei gekürzt. Es ist einfach peinlich, wie lange ich im Kreis gefahren bin um diesen Campingplatz zu finden. Die Polizei, welche fleißig mit der Pistole Jagd auf Verkehrssünder machte, hatte keine Vorstellung davon wo der Campingplatz sein könnte. Die junge Frau an der Tanke in Buljarica, meinte nur alles über 50 m weg von der Tanke kennt Sie nicht. Irgendwann, nach einer gefühlten Ewigkeit habe ich den Platz dann doch noch gefunden. Camping Maslima in Buljarica. Preiswert, fast direkt am Wasser (Fußweg 2 min) und wie überall in Kroatien und Montenegro erhalte ich sofort das Passwort für WLAN. Das gilt übrigens für jede Gaststätte und Unterkunft. Selbst in den meisten Ortschaften habe ich kostenfrei Zugriff auf WLAN. Übrigens, sogar von der Geschwindigkeit her super.

 

 


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