Während sich im benachbarten Südtirol Massen von Motorradreisenden über sattsam bekannte Strecken wälzen, geht es im Friaul beschaulicher zu. Wer mit einer Reiseenduro unterwegs ist und den Wechsel von Asphalt und Schotter liebt, sollte diese Region einmal besuchen und noch unverbrauchte Strecken abseits des großen Trubels kennenlernen.


Land / Region:
Italien / Friaul

Charakter:
Straße / Schotter

Länge:
223 km

Reisezeit:
Ende Mai/Anfang Juni bis Anfang November



Während sich im benachbarten Südtirol Massen von Motorradreisenden über sattsam bekannte Strecken wälzen, geht es im Friaul beschaulicher zu. Zugegeben: die Pässe sind nicht ganz so hoch und es gibt auch nicht ganz so viele davon. Doch wer mit einer Reiseenduro unterwegs ist und den Wechsel von Asphalt und Schotter liebt, sollte diese Region einmal besuchen und noch unverbrauchte Strecken abseits des großen Trubels kennenlernen.

Diese Tour führt durch Karnien, eine Region in der Provinz Friaul. Das Friaul gehört seit dem Ersten Weltkrieg zu Italien, vorher war es Teil des Habsburgerreiches. Durch seine Lage im Schnittpunkt italienischer, deutsch-österreichischer sowie slawischer Einflüsse hat sich eine äußerst heterogene Kultur herausgebildet, die sich dem Reisenden wohl zuerst in Form einer abwechslungsreichen Küche offenbart. Neben dem Italienischen wird im Friaul auch heute noch ein rätoromanischer Dialekt gesprochen. Daneben existieren einige deutsche Sprachinseln – man achte auf die teils mehrsprachigen Verkehrsschilder.

Die vielen, heute meist zwecklos wirkenden Schottersträßchen zu abgelegenen Hochpunkten haben ihren Ursprung – wie in den Grenzgebieten des übrigen Alpenraumes auch – in den kriegerischen Konflikten der Vergangenheit.

Schotter-Highlights dieser Tour sind die Panoramica delle Vette (Auffahrten mittlerweile asphaltiert), die Auffahrt zum Zouf Plan am Monte Ténchia sowie die Stichstrecke zum Monte Paularo.
Die Strecke durch das Wintersportgebiet am Monte Zoncolán erfreut Straßenfahrer ebenso wie der Passo di Pura oder die Sella di Razzo. Schotter – aber ganz harmlos – gibt es wieder an der Forcella die Lavardet.

Die schnellste Anreise von Norden erfolgt über die Brennerautobahn, die man in Brixen verlässt, um ins Pustertal abzubiegen. Von dort geht es östlich von Toblach über den Kreuzbergpass, der nach San Stéfano di Cadore (Südtirol) hinunterführt. Östlich und südlich schließt sich das Friaul an. Alternativ kann man auch die österreichische Tauernautobahn wählen. Am Knoten Villach biegt man westlich Richtung Udine ab und erreicht bei Tarvisio das Friaul.

Ab Ende Mai sind im Normalfall auch die höchsten Lagen schneefrei, die bis in den späten Herbst bereist werden können. Während der Hauptreisezeit im August ist auch im Friaul mit großem Andrang zu rechnen. Anfang Juni (außerhalb der Schulferien) ist noch wenig los und die Almen stehen in voller Blüte, im Oktober lockt die Laubfärbung. Im Spätherbst kann sich zäher Nebel in den Tälern halten.

Ein dichtes Netz von Unterkünften verschiedener Preisklassen wartet im Friaul auf Gäste. Außerhalb der Ferienzeiten ist eine Reservierung in der Regel nicht notwendig. Macht man sich die Mühe, abseits der Imbisse an den Hauptstraßen auf Restaurantsuche zu gehen, lassen sich – wie auch sonst in Italien – erfreuliche kulinarische Entdeckungen machen.

Unterkunftssuche im Internet über die auch auf Deutsch verfügbare Seite www.turismo.fvg.it oder auf www.tourenfahrer-hotels.de


Trackviewer und Höhendiagramm werden Ihnen präsentiert von www.GpsWandern.de.

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