Äh ... nö, aber so zwischendurch ein paar alte Steine angucken, durch Gassen bummeln, einen Cappu trinken und das Moped mal ein paar Stunden stehen lassen kann doch auch mal schön


Land / Region:
Frankreich / Isere

Charakter:
Straße

Länge:
230

Reisezeit:
Mai - Oktober



... sein.

Außerdem war sowieso ein kürzerer Tag angesagt, die meisten Teilnehmer wollten schon früh wieder am Quartier sein, Packen und Aufladen der Mopeds auf diverse Hänger war angesagt. Also haben wir die Route gekürzt und die geplante Schleife über den Col de l'Echelle und Col de Montgenevre weggelassen.

Die Überquerung des Col du Lautaret war ja schon Routine und damit relativ rasch erledigt. Ein ausgiebiger Stopp wurde am Col de Granon (2413 m) eingelegt. Dieser ist ein abseits gelegener, jedoch durchaus zu den großen zählender französischer Paß. Zwar liegt er geographisch sehr zentral bei Briancon südöstlich des Galibiers und westlich des Col de Montgenèvre, fristet aber aufgrund der nur einseitigen Asphaltierung leider zu Unrecht ein Schattendasein. Der Granon verbindet das Vallée de la Guisane, durch welches die Ostauffahrt zum Col du Lautaret verläuft, mit dem Vallée de la Clarée, von wo man über den Col de l’Echelle (siehe unten) hinüber nach Bardonneccia in Italien wechseln kann.

Für den Möppler ist nur die Westrampe befahrbar, hinunter nach Val-de-Pres führt lediglich eine geschotterte Militärstraße, die oben ganz einladend aussieht, im Ausgangsort im Tal hält sich die Abenteuerlust aufgrund des groben Schotters dann doch sehr in Grenzen, zudem ist die Strecke offiziell gesperrt (wobei mir jetzt nix bekannt ist, ob es in dem gesperrten Gelände einen Schießbefehl gibt. Ausprobieren möchte ich das allerdings auch nicht. Dazu dann: Freiwillige vor!).
 
Ähnliches gilt auch für die interessante, an der Passhöhe abzweigende Stichstrecke zum Col de Christol sowie andere Schotterstrecken östlich des Scheitels, die zumeist als »Route militaire« gekennzeichnet sind. Der Scheitel befindet sich auf einer Höhe von 2413 m und bietet sehr schöne Ausblicke auf das Massif des Écrins.

Der nach einem hier stehenden Kreuz benannte Aussichtspunkt Croix de Toulouse (1962 m) an der Flanke des Serre des Aigle Croix de Toulouse liegt nördlich oberhalb von Briançon und ist der nächste Stop auf dem Weg in die Stadt. Das vielfach gewundene Sträßchen D232T zweigt im nordwestlichen Ortsteil von der Route de Grenoble (N91, Richtung Saint Chaffrey) ab. Der Asphalt endet an einer kleinen Parkbucht, die letzten ca. 1,5 km der Strecke bis zum Endpunkt sind geschottert und z.T. ausgewaschen. Der hoch über der Stadt liegende Aussichtspunkt Croix de Toulouse (Höhe 1962 m) bietet ein atemberaubendes Panorama und den wohl besten Blick auf die umfangreichen Befestigungsanlagen der Altstadt!

Und dann abschließend die Stadt Briancon, die mit ihrer Lage in 1326 m Höhe die höchste Stadt in Frankreich ist und genau in der Mitte von fünf Tälern liegt. Diese Stadt der Kunst und der Geschichte, die nach einem Großbrand im Jahr 1692 zerstört und durch den Festungsbaumeister Vauban im 18. Jh. neu aufgebaut und befestigt wurde, gehört heute zum Weltkulturerbe der UNESCO. In Briançon befindet sich eine bemerkenswerte Zahl militärischer Bauten, die zwischen dem 18. und 20. Jh. zur Verstärkung des Verteidigungssystems der Stadt errichtet wurden. Bei einem Rundgang durch die Stadt entdeckt man die Oberstadt oder die Zitadelle von Vauban, das Herzstück von Briançon, das von dem Schloß überragt wird, und auch die verschiedenen umgebenden Festungsanlagen wie das Fort Salettes, das Fort Trois Têtes oder auch das Fort Randouillet.

Wie bereits erwähnt, machen wir uns nach einem ausgiebigen Bummel durch Briancon wieder auf den Rückweg. Wer nicht so viel Zeit in der Altstadt verbringen möchte, kann die bereits oben erwähnte Schleife über den Col de l’Echelle (1766 m) und Col de Montgenèvre (1860 m) genießen:

Die Straße des Col de l’Echelle ist durchgängig asphaltiert und bis auf ein kurzes Stück von ca 200 m in gutem Zustand. Die kurze Verfallstrecke befindet sich auf der Nordrampe kurz oberhalb der italienischen Grenze auf französischem Boden, stellt aber aufgrund der Kürze keine nennenswerte Behinderung dar. Wie es sich für eine Hauptverbindung gehört, ist der Verkehr über den Col du Montgenèvre teilweise fürchterlich, was den Schönheitseindruck doch etwas schmälert. Zumindest für eine vielfältige Verpflegung ist hier natürlich ausreichend gesorgt. Landschaftlich am Fuß des berüchtigten Mont Chaberton, auf der französischen Seite zudem mit schönen Blicken zum Janus und ins Vallée de la Clarée, kann man sich nicht beschweren, zumal einige schöne Serpentinen für Kurzweil sorgen. Wenn wenig los ist, kann eine Fahrt über diesen Pass durchaus ganz schön sein.


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