Tag 16 - Hotel Chateau Bela (0 km)
Null Kilometer? YES!
Faulenzen, Genießen, Zeit verbummeln, Karten schreiben, das Anwesen erkunden; kurz: Urlaub machen! Gehört auch mal dazu und wir haben keine Minute bereut. Schließlich landet mensch nicht alle Tage in einem historischen Fünf-Sterne-Hotel und Barockschloss mit
Land / Region: Slowakei / Donauregion Nitra Charakter: Asphaltstraßen Länge: 340 Reisezeit: Mai - Oktober |
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... angegliedertem excellentem Weingut das unter der Ägide des berühmten deutschen Winzers und Riesling-Königs Egon Müller seinen Wein herstellt. Dazu ein hervorragendes Restaurant und nicht zu vergessen die Zimmer: wohnen im Museum. Glück muss man manchmal haben und einen unschlagbaren Zimmerpreis erwischen. Für uns jedenfalls eine Erinnerung für die Ewigkeit.
Tag 17 - Štúrovo und Komárno (115 km)
Wir befinden uns in der Tiefebene der Donau, die sich im Süden der Slowakei entlang der Grenze zu Österreich und Ungarn entlang schlängelt. Als Biker sind hier keine umwerfenden Straßen zu erwarten. Trotzdem bieten sich hier durchaus lohnende Ziele, die wir am heutigen Tage ansteuern.
Im Osten ist dies der Grenzort Štúrovo, der eigentlich nix zu bieten hat und so gar kein lohnendes Ziel ist, wäre da nicht auf der anderen Seite der Donau die Basilika von Esztergom, das drittgrößte Gotteshaus Europas. Vom slowakischen Ufer genießt man einen tollen Blick auf den Fluss und die Basilika, die mit wirklich gewaltigen Dimensionen auszuwarten weiß: 118 m lang, 72 m hoch und einem Kuppeldurchmesser von 33,5 m. Auf die Kuppel darf man in den Monaten März bis Oktober hinaufsteigen und genießt einen fantastischen Blick aus der Vogelperspektive auf die Donau, Esztergom und Štúrovo.
Das wohl ungewöhnlichste Stadtzentrum der Slowakei findet man in Komárno, das ungefähr 40 km westlich von Štúrovo liegt. In den Jahren 1999 bis 2001 entstand sozusagen aus Ruinen der völlig zerstörten Bausubstanz als ein neues Zentrum der Europaplatz. Er umfasst 47 Gebäude und fünf Tore, die alle ein europäisches Land in seinem typischen Baustil repräsentiert. Dabei ist der ganze Platz so verschachtelt, dass er von keinem Punkt in Gänze zu überblicken ist. Ein Fachwerkhaus inclusive Uhrtürmchen symbolisiert Deutschland und das spanische Haus spielt mit Turm und buntem Keramikschmuck. Über den Platz sind zudem überall Standbilder verteilt, die Persönlichkeiten aus Europa darstellen (Maria Theresa, Franz Lehar ...).
Tag 18 - zur Österreichischen Grenze (225 km)
Heute heißt es Abschied nehmen. Abschied vom Chateau Bela und der Slowakei. Über das Wein-, Wald- und Mühlenviertel in Österreich wollen wir zum Ende unseres Urlaubes den Heimweg antreten und das heißt am letzten Tag in der Slowakei Richtung Nordosten zur Grenze vorzustoßen. Auch heute ist das Wetter wieder glänzend aufgelegt, längst vergessen ist die zwischenzeitlich düstere Woche mit knapp zweistelligen Temperaturen.
Erstes Ziel ist Nitra, älteste und zugleich viertgrößte Stadt der Slowakei. Der Weg dorthin ist keine fahrerisches Glanzlicht, aber die Fahrt durch das Donauhügelland gestaltet sich landschaftlich recht abwechslungsreich, die sanften Hügel werden langsam höher und auf einem davon thront dann weithin sichtbar die Burg Nitra. Vor der Stadt wird der Verkehr dichter, wir wollen jedoch zügig weiter und lassen die schöne Altstadt links liegen. Im Kurort Piestany wollen wir eine längere Pause einlegen, bis dahin genießen wir die zunehmend kurviger werdende Strecke durch die Berge des nördlichen Hügellandes.
Wir erreichen die Kurstadt durch das östlich gelegene Freistädter Gebirge, auf den letzten Kilometern schlängelt sich die Straße herrlich den Berg hinunter und bietet sehenswerte Ausblicke auf die Waag-Ebene und die östlich gelegenen kleinen Karpaten. Sehenswert sind in dem Städtchen die Jugendstilbauten und die Statue des geheilten krückenbrechenden Mannes an der Brücke über die Waag.
Im Cruising-Modus "arbeiten" wir uns bis Kosariska langsam auf eine "Höhe" von 320 m, ab nun geht es die restliche Strecke von 70 km wieder stetig abwärts an die March, welche die Grenze zu Österreich bildet. Auf der Fahrt ist der Fluss Stefankova unser ständiger Begleiter. Bei bereits tiefstehender Sonne passieren wir unkontrolliert die Grenze und treffen auch schon bald an unserem Quartier ein.