Ja, ich gebe es zu.
Der Titel ist etwas sperrig - aber passend.
Erneut ging es mit einem Kumpel auf eine Tagestour in die Eifel.
Und wenn beide Fahrer auch den gleichen Fahrstil zelebrieren ("Blümchen pflücken während der Fahrt"), dann ist es deutlich entspannter.
Und mit dem Pflücken ist nicht
Land / Region: Deutschland / Eifel, Ahr Charakter: Straße Länge: ca. 200 Reisezeit: |
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... die Schräglage in Kurven gemeint, sondern die "Entdeckung der Langsamkeit" (ähnlich wie ein Buchtitel von S. Nadolny).
Wollte ich noch einmal klarstellen. :-)
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Los ging es an einem Treffpunkt am Autobahnkreuz Meckenheim (A 61 / A 565) und unser erster Wegpunkt führte uns zur recht versteckt liegenden Hardtburg im Bereich Euskirchen-Stotzheim.
Gar nicht mal so weit von der Steinbachtalsperre entfernt.
Die Wasserburg dürfte im 11. oder 12. Jahrhundert erbaut worden sein.
Ein klitzekleiner Rundweg führt um die gut erhaltene Ruine.
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Der vorher ausgewählte zweite Wegpunkt lässt auch nicht lange auf sich warten: der Astropeiler Stockert bei Bad Münstereifel-Eschweiler.
Hier wurde Deutschlands erstes Radioteleskop errichtet.
Wie sich herausstellte, war die exponierte Lage auf dem Berg (Stockert) nicht besonders gut geeignet.
Daher wurde zum Beispiel das in relativer Nähe befindliche Radioteleskop Effelsberg in einem Tal errichtet.
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Unseren dritten Wegpunkt erreichten wir im Bereich Mechernich.
Genauer gesagt im Ortsteil Vussem.
Hier finden sich Überreste einer römischen Aquäduktbrücke - ein Teil der früheren römischen Eifel-Wasserleitung.
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Zwischendurch die Frage an den Mitfahrer, ob ihn die vielen Pausen eher nerven.
Die erhoffte Antwort: nein.
Noch einmal Glück gehabt.
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Ok.
Jetzt hatten wir so etwas wie Ritter und etwas mit Römern.
Fehlen noch die Neandertaler.
Und die finden sich ganz in der Nähe und markierten den vierten Wegpunkt: die Kakushöhlen bei Mechernich-Dreimühlen.
Funde weisen darauf hin, dass diese schon durch die Neandertaler genutzt wurden.
Vom kleinen Parkplatz sind es nur wenige Meter bis zur Höhle; es lohnt sich also, ein wenig die Füße zu bewegen.
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Anschließend fuhren wir bis Urft und hier hinauf zum Kloster Steinfeld im gleichnamigen Ort.
Das Kloster ist somit der fünfte Wegpunkt. Ein Blick lohnt sich wirklich und innerhalb der Mauern befinden sich einige Parkplätze.
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Der zuvor ausgewählte sechste Wegpunkt erlebte leider nur eine Vorbeifahrt von uns: die Wildenburg.
Der kleine Parkplatz war rappelvoll; vermutlich eine Veranstaltung.
Aber hier lohnt es sich ebenfalls - sofern man noch nicht dort gewesen ist - dem kleineren Gelände einen Besuch abzustatten.
Ist sie doch eine der wenigen Eifelhöhenburgen, die nicht geschliffen wurde.
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Auch den sechsten Wegpunkt schlabberten wir an diesem Tag: die Burg Reifferscheid oberhalb des gleichnamigen Ortes.
Aber auch hier: wunderschön gelegen. Ein Besuch lohnt sich.
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So langsam legten wir den Wendepunkt dieser Route ein und fuhren in Grenznähe zu unseren Nachbarn später an der Dahlemer Binz (Flugplatz) vorbei, um in Richtung der Ahr zu fahren.
Auf dem Weg dorthin habe ich das erste Mal links der Fahrbahn die Burgruine Neublankenheim auftauchen sehen.
Entweder habe ich diese immer übersehen, oder sie wurde zwischenzeitlich freigeschnitten.
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Kurz nach der Dorselermühle wollten wir es wieder etwas kurviger haben und fuhren daher scharf links über Dorsel nach Aremberg und über Eichenbach wieder an die Ahr.
Um die Burgruine Aremberg zu sehen, müssten wir zu weit von der Strecke aus laufen.
Und da es zudem richtig warm ist ...
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Kurz hinter Fuchshofen verließen wir die Ahr und schraubten uns die Kurven nach Wershofen hinauf, da sich hier der siebte Wegpunkt befindet:
der Flugplatz Wershofen.
An diesem Tag fand jedoch kein Flugverkehr statt, so dass wir nur kurz vor Ort blieben und uns auf die nächsten wartenden Kurven freuten.
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Mit einem Schlenker über Sasserath fuhren wir nach Sierscheid und hier die vielen Kurven hinab nach Insul.
Im Grunde genommen waren diese Kurven der achte Wegpunkt. Schauen wir hier doch weit in die Eifel hinein und erfreuen uns gleichzeitig der vielen Windungen der Straße hinab.
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Über Hönningen (Café Fahrtwind) und Ahrbrück (Café Ahrwind) ging es dann wieder zum Ausgangspunkt der Tour zurück.
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Einen laienhaft geschnittenen Videozusammenschnitt findet Ihr HIER (Youtube).